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Seit längerem wird in der Geschichtswissenschaft eine Diskussion über das Verhältnis von Struktur und Ereignis geführt. Einerseits hat die klassische Sozialgeschichte oft das einzelne historische Ereignis vernachlässigt, andererseits haben die traditionelle Politikgeschichte und manche Vertreter der Kulturgeschichte die Erklärungskraft von Strukturen bestritten. Dieses Sonderheft zeigt, dass Struktur und Ereignis keineswegs in einem Gegensatz stehen. Strukturen sind ein unverzichtbares Instrumentarium für den Historiker, um Ereignisse fassen und beschreiben zu können. Zugleich aber enthält…mehr

Produktbeschreibung
Seit längerem wird in der Geschichtswissenschaft eine Diskussion über das Verhältnis von Struktur und Ereignis geführt. Einerseits hat die klassische Sozialgeschichte oft das einzelne historische Ereignis vernachlässigt, andererseits haben die traditionelle Politikgeschichte und manche Vertreter der Kulturgeschichte die Erklärungskraft von Strukturen bestritten. Dieses Sonderheft zeigt, dass Struktur und Ereignis keineswegs in einem Gegensatz stehen. Strukturen sind ein unverzichtbares Instrumentarium für den Historiker, um Ereignisse fassen und beschreiben zu können. Zugleich aber enthält jedes Ereignis mehr, als in seinen strukturellen Bedingungen vorgegeben ist. Jedes historische Ereignis basiert auf bestehenden Strukturen - und verändert sie zugleich.Die Beiträge diskutieren die wichtigsten Positionen in der Theoriedebatte und bieten in Fallstudien auch konkrete Anwendungen des theoretischen Problems. »Struktur und Ereignis« ist damit ein Plädoyer für eine Erweiterung der Sozialgeschichte.
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Autorenporträt
Jakob Tanner war von 1997 bis 2015 Professor für die Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich. Er publiziert zur Geschichte der Schweiz im europäischen Kontext, zur Wissenschafts-, Ernährungs-, Medizin-, Drogen- sowie Körpergeschichte. Er ist Ehrendoktor der Kultur- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern, Ehrenmitglied des Schweizerischen Sozialarchivs Zürich sowie Ehrenmitglied der Schweizerischen Akademie für Geistes- und Sozialwissenschaften.
Dr. Manfred Hettling ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Halle-Wittenberg.