Für viele Wirtschaftsunternehmen ist die Zusammenarbeit mit externen Beratern zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Dennoch ist das Verhältnis zwischen Berater und Klient nicht unbelastet. Die Kritik richtet sich vor allem auf die rasch wechselnden Managementmoden, die mangelnde Umsetzbarkeit von Problemlösungen und das damit verbundene Scheitern vieler Beratungsprojekte. Ist die klassische Managementberatung an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gekommen? Für eine Beratung, die den heutigen Ansprüchen der Klienten genügen soll, greift die immer noch dominierende instrumentielle Sichtweise mit dem Glauben an die Steuerungsfähigkeit organisationaler Wandlungsprozesse zu kurz. In dieser Arbeit wird ein eigenständiger Beratungsansatz vorgelegt, der die immense Gestaltungskraft einer praxisorientierten Soziologie offenbart. Als Basis dient die Strukturationstheorie von Anthony Giddens. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit eines Perspektivenwechsels sondern auch eine neue methodische Ausrichtung. Dabei steht die rekursive Konzeptionierung von strategischer Analyse und Strukturanalyse im Mittelpunkt der Betrachtung: Wie beziehen sich die Akteure in ihrem Handeln auf soziale Strukturen und wie wirken diese soziale Strukturen auf ihr Handeln zurück? Und während diese Frage in einem reflexiv angelegten Beratungsprozess angegangen wird, entfaltet sich dann jenes Wissen, das neue Handlungsmöglichkeiten eröffnet, die ohne soziologische Perspektive unbeachtet blieben.