Ausgehend von den Ergebnissen einer Untersuchung wirtschaftskrimineller Vorgänge im Zusammenhang mit den Treuhandprivatisierungen wird der Frage nachgegangen, ob spezifische strukturelle Bedingungen das Auftreten von Wirtschaftskriminalität begünstigen. Es wird dargelegt, dass es einen engen Zusammenhang zwischen bestimmten Rahmenbedingungen (politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen) und Wirtschaftskriminalität gibt. Anhand von insgesamt vier Fallbeispielen, die mittels Aktenanalysen und qualitativen Interviews erhoben wurden und einmal aus der Perspektive der Rational-Choice-Theorie, zum anderen aus einer systemtheoretischen Perspektive analysiert wurden, zeigt sich, dass Strukturen für Wirtschaftskriminalität als Unternehmenskriminalität in anderer Form relevant sind als bei kriminellen Handlungen, die von individuellen Akteuren in einem wirtschaftlichen Kontext begangen werden.
Darüber hinaus wird ein tiefgehender Einblick in die Privatisierungspolitik der Treuhandanstalt gewährt.
Darüber hinaus wird ein tiefgehender Einblick in die Privatisierungspolitik der Treuhandanstalt gewährt.