Die "Erwartungstheorie" bezieht sich darauf, dass die zukünftigen Zinssätze durch aktuelle Kassazinssätze (Spot Rates) in Verbindung mit den Erwartungen der Investoren entstehen und die Risikoprämien konstant sind. In den 1980er Jahren beschäftigte man sich vermehrt mit der möglichen Ablehnung der Erwartungstheorie. Die Forschungen gingen in Richtung zeitlich variierender Risikoprämien und widerlegten die Annahmen, die durch die Erwartungstheorie formuliert wurden. Fama und Bliss (1987), Stambaugh (1988) und Campbell und Shiller (1991) beschäftigten sich mit zeitlich variierenden, erwarteten Returns und zeigten, dass einjährige Terminzinssätze die Fähigkeit besitzen einjährige Spot Rates vorherzusagen. John Cochrane und Monica Piazessi (2005) erweiterten die Forschungen hinsichtlich der zeitlichen Variation der Excess Returns in Anwendung auf Daten von US-Staatsanleihen. Sie fanden eine zeltförmige Linearkombination an Terminzinssätzen, die 1- bis 5-jährige Excess Returns von Anleihen mit einem R² Wert von 44% vorhersagen können, womit eine deutlich höhere Prognosekraft als durch Fama und Bliss oder Campbell und Shiller erreicht werden konnte. In diesem Buch wird die Anwendung des Modells von Cochrane und Piazessi unter Verwendung von Swap Rates auf weitere Staaten angewandt, Strategien werden getested und Implikationen formuliert.