Karl Rahners visionäre Impulse zum Strukturwandel bieten wertvolle Hinweise zu einer geschwisterlichen Bewältigung der gegenwärtigen kritischen Situation der Kirche: zu einem von Klerikalismus befreiten Miteinander, zu einer konfliktfähigen demokratischen Diskussionskultur, zu einer dienenden Kirche mit ihrer zentralen Aufgabe: Glauben, Hoffen und Lieben. Die Katholische Kirche steckt in einer großen Glaubwürdigkeitskrise, die auch strukturelle Veränderungen notwendig macht.Bereits in den 1970er-Jahren hat Karl Rahner beschrieben, dass und wie ein Strukturwandel in der Kirche möglich ist. Mit…mehr
Karl Rahners visionäre Impulse zum Strukturwandel bieten wertvolle Hinweise zu einer geschwisterlichen Bewältigung der gegenwärtigen kritischen Situation der Kirche: zu einem von Klerikalismus befreiten Miteinander, zu einer konfliktfähigen demokratischen Diskussionskultur, zu einer dienenden Kirche mit ihrer zentralen Aufgabe: Glauben, Hoffen und Lieben. Die Katholische Kirche steckt in einer großen Glaubwürdigkeitskrise, die auch strukturelle Veränderungen notwendig macht.Bereits in den 1970er-Jahren hat Karl Rahner beschrieben, dass und wie ein Strukturwandel in der Kirche möglich ist. Mit »Klerikalismus«, »Legalismus«, »Schutz der eigenen Institution« benennt er viele auch heute aktuelle Probleme und zeigt Wege auf für eine Kirche der Zukunft: eine offene Kirche, die einen inneren Pluralismus ermöglicht, und verbinden, nicht trennen will; eine Kirche, die sich von der Basis her aufbaut und neu über Amt und Leitung nachdenkt, die mehr Demokratie wagt und in die Gesellschaft hinein wirkt.In seiner Einleitung erläutert Michael Seewald, in welchem Kontext Rahners Vorschläge entstanden sind, welche zentralenForderungen Rahner aufstellt und warum sein Text gerade heute äußerst lesenswert ist.
Karl Rahner, (1904-1984), bewirkte als katholischer Dogmatiker in Innsbruck, Wien, Pullach, München und Münster mit seinem umfangreichen Werk (mehr als 30 Bücher; mehr als 4000 bibliografische Eintragungen) und seinem Engagement vor, während und nach dem II. Vatikanischen Konzil eine weitgehende Umorientierung des katholischen Denkens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In philosophischer Gründlichkeit, wissenschaftlicher Stringenz und getragen von persönlicher, sich auch in seinen Werken dokumentierender Frömmigkeit wagte er das freimütige, nur dem eigenen Gewissen verpflichtete theologische Wort und bewies darin ein »sentire cum ecclesia«, das nicht nur das Mitdenken für die Zukunft der Kirche suchte, sondern ein existenzielles Mitfühlen und Mitleiden wurde.
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