Von den beiden Schenkungsbüchern des oberösterreichischen Benediktinerklosters Garsten ist eines im Oberösterreichischen Landesarchiv überliefert, das andere ist seit Beginn des 19. Jahrhunderts verschollen. Durch die Entdeckung eines neuzeitlichen Inhaltsverzeichnisses des verlorenen Traditionskodex wurde es möglich, diesen weitgehend zu rekonstruieren und die Entstehung der Handschriften vom Ende des 12. bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts bzw. im 12./13. Jahrhundert sowie ihr gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis zu klären. Darüber hinaus werden an den Garstener Beispielen Wesen und Funktion hochmittelalterlicher Traditionsnotizen und -bücher dargelegt. Die Studien dienen als Vorarbeiten für eine künftige (Neu-)Edition der Garstener Traditionsbücher.