Die Frage nach der etwaigen Schuld des Protagonisten ist eine der zentralen Kernfragen in der Forschung, die sich mit der \"Gregorius\"- Erzählung Hartmanns von Aue befasst. Als Stoff geistlichen Charakters wird sie untrennbar mit der Theologie von Sünde und Schuld, sowie der frühscholastischen Theologiedebatte in Verbindung gebracht und in diesem Kontext analysiert. Die vorliegende Arbeit soll eine weitestgehend textbezogene Interpretation hinsichtlich der Art und Weise, wie die Schuldproblematik mithilfe der Metaphorik im Werk diskutiert wird, bieten und dabei besonders die Paradoxie des \"schuldlosen Schuldigseins\" herausstellen und hinterfragen.