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Die im bayerisch-österreichischen Sprachraum entstandene »Weltchronik« Heinrichs von München ist eines der ehrgeizigsten volkssprachigen Buchprojekte des 14. Jahrhunderts: Eine gewaltige Summe des Geschichts- und Bibelwissens mit dem Ziel, die Weltgeschichte von der Schöpfung bis in die Zeit Karls des Großen, in späteren Fassungen auch bis zur damaligen Gegenwart möglichst ausführlich und vollständig in Versen darzustellen. Versuche der Laienwelt, das ursprünglich heils- und profangeschichtliche Wissen als Ganzes darzustellen, gab es bereits früher; gelungen ist dies erstmals Heinrich von…mehr

Produktbeschreibung
Die im bayerisch-österreichischen Sprachraum entstandene »Weltchronik« Heinrichs von München ist eines der ehrgeizigsten volkssprachigen Buchprojekte des 14. Jahrhunderts: Eine gewaltige Summe des Geschichts- und Bibelwissens mit dem Ziel, die Weltgeschichte von der Schöpfung bis in die Zeit Karls des Großen, in späteren Fassungen auch bis zur damaligen Gegenwart möglichst ausführlich und vollständig in Versen darzustellen.
Versuche der Laienwelt, das ursprünglich heils- und profangeschichtliche Wissen als Ganzes darzustellen, gab es bereits früher; gelungen ist dies erstmals Heinrich von München. Für die Realisierung wurde eine Vielzahl von Quellen verarbeitet, vor allem gereimte deutsche Weltchroniken, Geschichtsepen und geistliche Dichtungen des 13. Jahrhunderts, daneben auch Prosaquellen, insbesondere die Vulgata.
Gleich nach ihrer Entstehung wurde die Weltchronik indes wiederholt überarbeitet: Es wurde gekürzt und erweitert, ersetzt und korrigiert. Das Ergebnis sind verschiedene, teilweise erheblich voneinander abweichende Fassungen. In Konzept und Durchführung ist sie ein wichtiges Dokument für den epochalen Schritt von der lateinischen Bildungswelt zur volkssprachlichen Kultur der Neuzeit. Daß dieser Schritt gewaltige Anstrengungen erforderte, machen nicht zuletzt die zahlreichen Bearbeitungen der Chronik sichtbar; sie zeigen, mit welcher Intensität um das "richtige" Wissen und um den "richtigen" Text in der Volkssprache gerungen wurde.
Das vorliegende fünfbändige Werk klärt die Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Fassungen, in denen die »Weltchronik« überliefert ist. Der erste Band des Werkes enthält eine Darstellung der Zusammenhänge zwischen den verschiedenen mittelalterlichen Weltchroniken, Handschriftenbeschreibungen, einen Forschungsbericht, sowie Untersuchungen einzelner Teile mit Textabdrucken. Die Bände 2 und 3 stellen die Textgeschichte der Weltchronik Heinrichs von München im Detail dar und liefern weitere, sehr ausführliche Textabdrucke aus der bis jetzt als Ganzes unedierten Chronik.


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Rezensionen
"Die Bände von Johannes Rettelbach zeigen den Weg von der ,,Erweiterten Christherre-Chronik" über die Erstfassung zur Redaktion . Dorothea Klein hat in ihren Bänden die komplizierte Textgeschichte der Alten Ee in den Handschriften der Gruppe beta dargestellt. Durchgeführt wurde dieses überaus aufwendige und große philologische Kompetenz erfordernde Projekt im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 226 ,,Wissensorganisierende und wissensvermittelnde Literatur
des Mittelalters" der Universitäten Würzburg und Eichstätt."

Von Marianne Sammer
In: Zeitschrift für bayrische Landesgeschichte Bd. 66, Heft 3, S. 1013-1014