Die in diesem Band enthaltenen Arbeiten erweitern den in den "Studien zur Wiener Schule 1" begonnenen biographischen Themenbereich um musikhistoriographische Aspekte der Werk-Deutung, der Rezeptionsgeschichte im allgemeinen und der Aufführungsgeschichte im besonderen. Der erste Beitrag behandelt die in der Mahler-Forschung zentrale These vom engen Zusammenhang zwischen Biographie und Werk. Diese bestimmt auch den Ansatz, unter dem die Semantik der 6. Symphonie Gustav Mahlers einer detaillierten Analyse und Deutung unterzogen wird. Die zweite Studie beschäftigt sich mit der Rezeption des Schönberg-Kreises, wie sie sich in der deutschen Zeitschrift "Die Musik" in den zwanziger Jahren wiederfindet. Dabei zeigt sich, daß die angebliche Polarisierung in bloße "Lager"-Mentalität einen Teil des Rezeptions-Mythos unseres Jahrhunderts bildet. Die in der abschließenden Studie zusammengestellten Daten der Uraufführungen und Wiener Erstaufführungen der Werke von Schönberg, Webern und Berg bieten erstmals eine zuverlässige Dokumentation und längst fällige Ergänzung zur Geschichte der Wiener Schule.