Es schafft einen ganz eigenen Raum um sich herum, dieses Schweigen, in den werden wir eingeschlossen: Täter und Opfer zugleich.
Die Stille verfestigt sich wie eine Eisschicht.
Darin eingefroren, vergeht die Zeit ohne uns.
In ihrem berührenden, so persönlichen wie politischen Text argumentiert Carolin Emcke dafür, endlich das eisige Schweigen zwischen Tätern und Opfern des RAF-Terrors zu brechen. Sie sucht nach einer anderen Form des Schreibens über die RAF und argumentiert für einen gesellschaftlichen Dialog jenseits der Konfrontation.
Carolin Emckes Buch ist ein moralisches Plädoyer gegen Gewalt und für ein historisch differenziertes Nachdenken über die RAF und die politischen und sozialen Fragen unserer Zeit.
Die Stille verfestigt sich wie eine Eisschicht.
Darin eingefroren, vergeht die Zeit ohne uns.
In ihrem berührenden, so persönlichen wie politischen Text argumentiert Carolin Emcke dafür, endlich das eisige Schweigen zwischen Tätern und Opfern des RAF-Terrors zu brechen. Sie sucht nach einer anderen Form des Schreibens über die RAF und argumentiert für einen gesellschaftlichen Dialog jenseits der Konfrontation.
Carolin Emckes Buch ist ein moralisches Plädoyer gegen Gewalt und für ein historisch differenziertes Nachdenken über die RAF und die politischen und sozialen Fragen unserer Zeit.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.05.2008Carolin Emcke liest in Frankfurt
Gewalt sagt deutlich, was sie will, ihren Opfern aber verschlägt sie die Sprache, oft auf lange Zeit. Als Alfred Herrhausen im November 1989 von den Terroristen der Rote Armee Fraktion ermordet wurde, war seine Patentochter Carolin Emcke 22 Jahre alt. Jetzt hat die Journalistin und Politikwissenschaftlerin ein Buch veröffentlicht, das sie "Stumme Gewalt" genannt hat. In ihm fordert sie die Aufklärung einiger Aspekte der RAF-Taten, die nie wirklich zur Sprache gekommen seien - sie nennt die mögliche Unterstützung der Terroristen durch den Staatssicherheitsdienst der DDR. Außerdem plädiert Emcke für ein "Forum der Aufklärung", das geständigen Tätern im Tausch für gesichertes Wissen eine Amnestie in Aussicht stellte. Für ihr Buch ist Emcke mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet worden. Heute um 20 Uhr liest sie im Verlagshaus S. Fischer in der Frankfurter Hedderichstraße 114.
balk.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Gewalt sagt deutlich, was sie will, ihren Opfern aber verschlägt sie die Sprache, oft auf lange Zeit. Als Alfred Herrhausen im November 1989 von den Terroristen der Rote Armee Fraktion ermordet wurde, war seine Patentochter Carolin Emcke 22 Jahre alt. Jetzt hat die Journalistin und Politikwissenschaftlerin ein Buch veröffentlicht, das sie "Stumme Gewalt" genannt hat. In ihm fordert sie die Aufklärung einiger Aspekte der RAF-Taten, die nie wirklich zur Sprache gekommen seien - sie nennt die mögliche Unterstützung der Terroristen durch den Staatssicherheitsdienst der DDR. Außerdem plädiert Emcke für ein "Forum der Aufklärung", das geständigen Tätern im Tausch für gesichertes Wissen eine Amnestie in Aussicht stellte. Für ihr Buch ist Emcke mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet worden. Heute um 20 Uhr liest sie im Verlagshaus S. Fischer in der Frankfurter Hedderichstraße 114.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ein ungewöhnliches Buch, befindet Jens Bisky. Carolin Emckes Nachdenken über die RAF erscheint ihm in Form und Gehalt von üblicher Zeitgeschichte weit entfernt. Statt auf Quellenforschung und politisches Theoretisieren stößt Bisky auf Schmerzgegenwärtigung, auf cartesianische Meditationen und spekulative Prosaminiaturen. Dass Emcke keine neue Wahrheit, sondern Detailkenntnis anpeilt und das Schweigen im Gespräch aufzubrechen wünscht, kann Bisky deshalb nachvollziehen, weil der Text, wie er schreibt, die Skepsis dazu gleich mitliefert. Das "Pathos der Aufklärung" mit seiner utopischen Tendenz, das Bisky hier anweht, ist ihm jedoch auch Hinweis auf das, was fehlt: Wahrheit.
© Perlentaucher Medien GmbH
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