Frühjahr 1796. Sechsundzwanzig Jahre ist Maria, als die Stürme der Pariser Revolution über die Provence gebraust sind. Krieg, Flucht und Trennung haben ihr Leben erschüttert und sie reifen lassen. Benjamin Davis, der feinsinnige Engländer, der sie so leidenschaftlich geliebt hat, ist tot. Sie sucht ihren Sohn, den sie aus Verzweiflung und Not einst weggab. Italienische Mönche, so heißt es, hätten ihn aufgezogen. Aber die Lombardei ist weit für eine mittellose junge Frau ... Da speist eines Abends ein noch unbekannter korsischer General im Hotel d'York, und bei einem Gespräch über die feinste Art, Omelettes zu bereiten, bietet er ihr an, ihn in seiner Armee nach Italien zu begleiten. Gemeinsam mit Bonaparte zieht Maria in das jubelnde Mailand ein, sie tanzt auf seinem Ball, sie ist wunderschön, man begehrt sie. Aber die Suche nach ihrem Kind bleibt erfolglos, das Kloster ist abgebrannt, und verzweifelt geht Maria den gefährlichen Weg über die Berge zurück nach Frankreich. Sie gerät in einen Hinterhalt, und nur das beherzte Handeln eines jungen französischen Hauptmanns bewahrt sie davor, in eine Schlucht hinabgestoßen zu werden. Die politischen Stürme über der Grafschaft Nizza toben weiter. Und noch weiß Maria nicht, wieviel Seligkeit, aber auch wieviel Schmerz auf sie zukommen wird, als sie nach Jahren endlich ihren Sohn findet - und zur gleichen Zeit eine große, späte Liebe.