Es geht um das Meer und doch umso viel mehr. Britta Strauß hat eine alte nordische Legende wiederbelebt. Sicherlich hat jede/r schon einmal von den Selkies gehört oder gelesen, oder? Nein? Dann werde ich eure Erinnerungen mal in ein, zwei Sätzen aufleben lassen. Selkies sind Robben / Seehunde die
sich, indem sie ihr Fell ablegen, in wunderschöne Menschen verwandeln können. Sie können und Menschen…mehrEs geht um das Meer und doch umso viel mehr. Britta Strauß hat eine alte nordische Legende wiederbelebt. Sicherlich hat jede/r schon einmal von den Selkies gehört oder gelesen, oder? Nein? Dann werde ich eure Erinnerungen mal in ein, zwei Sätzen aufleben lassen. Selkies sind Robben / Seehunde die sich, indem sie ihr Fell ablegen, in wunderschöne Menschen verwandeln können. Sie können und Menschen regelrecht bezirzen und wir folgen ihnen blind. Auch hier in diesem Buch ist die Mythologie, die aus dem Norden Schottlands stammt ein großer Teil der Geschichte. Ich fand es sehr faszinierend, wie Britta Strauß ihrer Liebesgeschichte von Mari, dem Mädchen und Louan dem Seehundmann Leben eingehaucht hat. Kann eine Liebe zweier so unterschiedlicher Menschen, der eine ist immerhin ein Seehund, gut gehen? Können dieses beiden unbeschadet Liebende sein oder wird Mari dabei das Herz gebrochen? Die Story ist leider nicht immer nur schön, sondern auch wirklich aufwühlend. Sie veranlasst uns dazu, vor Anspannung an unseren Fingernägeln zu knabbern, denn diese wunderbare Liebe bleibt nicht unentdeckt. Vielleicht wäre es dann auch langweilig geworden? Wie anders wäre es verlaufen, wenn diese unglaubliche Liebe ein Geheimnis geblieben wäre?
Es wird immer wieder Menschen geben, die aus ihrer Entdeckung Profit schlagen wollen ohne Rücksicht auf Verluste und ohne Rücksicht auf diejenigen, denen sie Schaden zufügen wollen. Das erzeugt natürlich eine große Anspannung bei den Leser/innen, aber auch eine echte Wut. Warum kann es nicht einfach bleiben wie es ist? Wie soll sich eine Liebe entwickeln, wenn es immer jemanden gibt der sich einmischt und schaden möchte?
Eine sehr moderne Liebesgeschichte, die von Anfang an fesselt. Das Buch aus den Händen zu legen fällt wirklich schwer und wer mich kennt, weiß, das ich mein Happy End brauche um das Buch zufrieden lächelnd zur Seite legen kann. Ob ich es bekommen habe? Niemand glaubt ernsthaft, das ich Euch hier alles verrate, denn "Sturmherz" ist so bezaubernd, das ich es einfach nur weiterempfehlen kann. Die Autorin ist ihrem Stil treu geblieben, obwohl ich die Leidenschaft die ich aus ihren anderen Büchern kennengelernt hatte doch ein klein wenig vermisst habe. Hier gibt es zwar Leidenschaft, aber sie ist doch eher kühl. Liegt es daran, das ein Seehund, auch wenn er ein Mensch werden kann einfach kühler ist als ein echter Mensch?
Im Buch gibt es einen Satz, wo mir beim Lesen fast das Buch aus der Hand gefallen ist, als ich es gelesen habe und zwar erzählt Louan Maris Vater ganz trocken, das er und Mari sich gepaart haben. Ich musste wirklich lachen, denn mal im Ernst, wer möchte denn wirklich wissen, wann und wie seine Kinder sexuell aktiv werden? Anders herum möchte ich ja auch nicht wissen, was meine Eltern des Nachts so treiben. Egal, ich wollte es nur mal so in den Raum werfen, da ich zuvor schrieb, dass das Buch mitunter doch einen melancholischen Stil hat, dabei aber auch zum Nachdenken auffordert, denn es beleuchtet auch den Fisch - Wal und Robbenfang, vielleicht nur angedeutet, aber zwischen den Zeilen lesen wir doch noch viel mehr heraus und das ist sicherlich auch Sinn und Zweck der Autorin. Vielleicht sollten wir wirklich mehr darüber nachdenken, was wir uns auf den Mittagstisch stellen. Das Pelze völlig inakzeptabel sind brauche ich hoffentlich nicht näher erläutern.
Mir hat das Buch sehr gefallen, denn es ist einfach mal etwas ganz anderes und da die Romantik auch hier nicht zu kurz kam, vergebe ich dem Buch alle vorhandenen Sterne und eine Leseempfehlung!
"Das Meer ist alles. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mensch nie alleine ist, in der er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist ein Behälter für all die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren. Es ist nicht nur Bewegung und Liebe, es ist die lebende Unendlichkeit."
Jules Verne