“Sturmhöhe” zählt zu den Klassikern des 19. Jahrhunderts. Der Roman ist auch in feministischer Hinsicht interessant, da er von Emily Brontë geschrieben wurde, die unter männlichem Synonym veröffentlichen musste und deren Schriften erst lange nach Brontës Tod Berühmtheit erlangten. Heute ist Brontë
eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der englischen Romantik.
Nun haben es Klassiker…mehr“Sturmhöhe” zählt zu den Klassikern des 19. Jahrhunderts. Der Roman ist auch in feministischer Hinsicht interessant, da er von Emily Brontë geschrieben wurde, die unter männlichem Synonym veröffentlichen musste und deren Schriften erst lange nach Brontës Tod Berühmtheit erlangten. Heute ist Brontë eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der englischen Romantik.
Nun haben es Klassiker (zumindest für mich) oft an sich, dass sie schwer zu lesen und schwerer zu genießen sind. Wie gut, dass jemand auf die Idee kam, „Sturmhöhe“ zum Comic umzuschreiben. Das macht ihn gleich wesentlich zeitgenössischer.
Zur Handlung will ich gar nicht groß Worte verlieren, es ist ja auch nicht so, dass sich viel spoilern ließe. Auf dem Anwesen der Familie Earnshaw wird der Waisenjunge Heathcliff aus Mitleid aufgenommen. Die Kinder der Familie reagieren ganz unterschiedlich auf Heathcliff. Sohn Hindley findet in ihm ein Mobbingopfer, Tochter Cathy hingegen verliebt sich unsterblich. Aus dieser Ausgangssituation entspinnt sich eine Geschichte voller Wut, Hass und Rache und irgendwie sind alle ziemliche Arschlöcher.
Die Geschichte hat mich ehrlicherweise auch in Comicform jetzt nicht so gepackt. Zu viel “Verbotene Liebe” oder “GZSZ”, um mich wirklich abzuholen. Im Kontext seiner Zeit sicher eine vielschichtige und von Interpretationsmöglichkeiten gespickte Geschichte und vor dem Hintergrund der Sichtbarmachung historischer Autorinnen auch ein wichtiges Werk, aber einfach nichts, das mein jetziges Ich sonderlich unterhält.
Ganz anders die Bilder: Wow! Was für ein cooles Cover! Toll gezeichnet, hat direkt meine Aufmerksamkeit erregt und mir Lust auf den Comic gemacht. Und der Zeichenstil, der die Figuren ein wenig “verkindlicht” durch die runden vereinfachten Gesichter, zieht sich durch den ganzen Band. Das stellt einen in meinen Augen ziemlich guten Kontrast her zu der Bosheit der Figuren. Immer wieder habe ich mich ertappt: Aber Heathcliff sieht doch so niedlich aus, ich will ihn doch mögen, warum muss er so böse sein? Und Cathy, ich möchte sie in den Arm nehmen, aber sie verhält sich zeitweise wie ein echtes Aristokratenarschloch.
So verleihen die Zeichnungen der Geschichte eine zusätzliche Dimension und machen den Comic für mich deutlich genießbarer als den Klassiker. Ganz zu schweigen davon, dass der Comic schneller gelesen ist =)