Temporeich und beängstigend
Ein Selbstmörder, der vom dreizehnten Stockwerk eines Hochhauses sprang, eine von einem Spürhund gefundene Leiche einer jungen Frau und ein See, bedeckt voller toter Schneegänse, die nicht mal die Kojoten anrühren – diese Ereignisse scheinen so gar nichts miteinander
zu tun zu haben. Doch dann werden die Zusammenhänge erschreckend deutlich und die daraus…mehrTemporeich und beängstigend
Ein Selbstmörder, der vom dreizehnten Stockwerk eines Hochhauses sprang, eine von einem Spürhund gefundene Leiche einer jungen Frau und ein See, bedeckt voller toter Schneegänse, die nicht mal die Kojoten anrühren – diese Ereignisse scheinen so gar nichts miteinander zu tun zu haben. Doch dann werden die Zusammenhänge erschreckend deutlich und die daraus resultierende Gefahr unbeschreiblich. Ryder Creed und Maggie O’Dell jagen gemeinsam einen skrupellosen Killer …
Alex Kava hat mich mit diesem Thriller mit auf eine enorm spannende Jagd mitgenommen. Ryder Creed und Maggie O’Dell sind zwei Figuren, die gerade genug Ecken und Kanten haben, dass sie nicht überfrachtet sind, aber auch nicht aalglatt. Sie sind glaubwürdig und gefallen mir außerordentlich gut. Obwohl ich Quereinsteiger bin, hatte ich keine Probleme mit den Figuren und den Ereignissen. Dieses Buch lässt sich prima lesen, ohne dass man die Vorgänger kennt – aber ich hab sehr große Lust bekommen, die beiden Vorgänger auch noch zu lesen! Diese Serie ist absolut lesenswert.
Die Art, wie Ryder Creed Hunde ausbildet, welche Art Hunde er auswählt und was er mit seinen Fähigkeiten damit für die Tiere tut, das ist ergreifend und gefällt mir natürlich sehr.
Das Thema selbst ist schon erschreckend, die Gedanken, die unweigerlich auf Reisen gehen, machen einen noch schlimmeren Thriller aus dem Thema. Die Gefahr, dass genau solche Dinge geschehen, ist übermächtig groß. Alles Gute kann auch ins Negative umgekehrt werden und wo Geld im Spiel ist, bleibt die Moral schnell auf der Strecke. Korruption, politische Verstrickungen, Geldgier – alles ist hier vorhanden.
Die Erzählstränge laufen parallel, mit eindeutigen Zusammenhängen. So mag ich das sehr gerne – man wird nicht zu sehr aus dem eigentlichen Lesefluss gerissen und sieht, wie sie zusammenlaufen und zusammenpassen.
In einem Zeitraum von nur eineinhalb Wochen geschehen in diesem Thriller Ereignisse, die man in so kurzer Zeit kaum verarbeiten kann. Dieser „Zeitdruck“ ist bezeichnend für das Tempo und hält die Spannung fast durchgehend auf einem extrem hohen Niveau. Der kurz einfließende Hinweis, wozu das alles geplant war, ist erschreckend – und leider halte ich diesen Plan für gar nicht mal so unwahrscheinlich. Alex Kava hat mich zum Nachdenken gebracht und mir eine nachhaltige Gänsehaut verschafft. Wie anders als mit fünf Sternen könnte man dies bewerten?