Die Dokumentation basiert auf 175 Kabinetts-Ordres, die König Friedrich II. zwischen 1763 und 1783 an den Generalinspekteur der ostpreußischen Infanterie Joachim Friedrich von Stutterheim gerichtet hatte. Sie stellen das vom Roi Connétable nach dem Siebenjährigen Krieg neu eingerichtete Inspektionswesen der Armee schlaglichtartig mit der Frage auf den Prüfstand, ob die damit verbundene Kompetenzverlagerung nach unten zum Zweck eines zügigen »Retablissements« der in der langen Kriegszeit abgenutzten Regimenter erfolgreich verlief. Ebenso erhellen die Dokumente die persönlichen Beziehungen zwischen Friedrich und seinem Infanterie-Generalinspekteur in Königsberg. Sie waren manchen Belastungsproben ausgesetzt und klangen doch am Ende sehr versöhnlich aus. Noch zugespitzter erlauben die Ordres die Überlegung, aus welchem Holz dieser eher unbekannte friederizianische General von Stutterheim eigentlich geschnitzt gewesen war. Erwies sich seine Inspekteurbestallung 1763 als Stellenfehlbesetzung? Wie meisterte er die Probleme der Mobilmachung 1778? Harmonierten oder kontrastierten die Schriftquellen mit einem Porträt, das er ca. 1768/70 von sich malen ließ?