Der Autor hat sich einem, nein zweier in die jungenschaftliche Peripherie hineinspielenden Themen gewidmet, eines eher amüsant, das andere in seiner Konsequenz bitterernst: Er analysiert einmal den Schlüssel- bzw. Adoleszenzroman „… besonders in Stuttgart“, Titel in späteren Auflagen: „Hannelore erlebt die Großstadt“. Die Großstadt ist eben Stuttgart, wo die 17-jährige Hannelore ca. 1929 vom Lande eintrifft, um in der württembergischen Metropole zu studieren. Die Verfasserin Clara Hohrath schlüsselt ihre Protagonistin in die Familien Köbel und Friedrich Wolf hinein, und Hans-Joachim Seidel, Bruder von Eike Seidel, geht diesen Verschlüsselungen nach. Insbesondere hat es ihm die fiktive Romanze der Hannelore mit dem „Hug“ angetan, wohinter sich Eberhard Köbel-tusk verbirgt. Dieser, seit 1930 oder 1931 verlobt, seit 1932 verheiratet, empfand das Buch allerdings als blöd und empörend. Zum andern wird uns ein Blick auf ein ernstes Thema eröffnet: Der Arzt, Kommunist, Medizin- und Theaterschriftsteller Dr. Friedrich Wolf erscheint im Buch als Dr. Grimm. Dies nimmt Hans-Joachim Seidel zum Anlass, Friedrich Wolfs Genossin und Geliebte Lotte Rayss bis zur Machtübertragung an den Nationalsozialismus zu porträtieren.