Die Beziehungen zwischen "innen" und "aussen", für Balzac noch in einem eindeutigen Verweisungszusammenhang, werden von Flaubert durch subjektive Assoziationsprozesse modifiziert und erhalten bei Sarraute eine völlig neue Funktion: "Romanfiguren" lösen sich zugunsten widersprüchlicher Projektionen auf, Objekte werden zu Kristallisationspunkten für Spannungen, Aggressionen und Ängste. Diese Desintegration des traditionellen Sinngefüges wird erst vor dem Hintergrund der Sprachproblematik verständlich. Verbale Interaktion im Roman und Reflexion über "écriture" erhalten bei Flaubert einen entscheidenden Bruch, der aber auch den Weg freilegt für einen radikalen Neuansatz, wie er sich dann bei Sarraute manifestiert; "prélangage", "sous-conversation" und die Ambivalenz der Klischees werden zu konstituierenden Konzepten ihres Wirklichkeitsentwurfs.
"Das schwierige Unterfangen, das darin bestand, drei Autoren aus so unterschiedlichen Epochen mit so grundverschiedenen Sprach- und Literatur-Konzeptionen unter dem Gesichtspunkt der äußerst komplexen Subjekt-Objekt-Problematik zu untersuchen, bewältigt der Vf. mit bestechender Logik in den einzelnen Gedankenschritten auf der Grundlage einer großen Textkenntnis." (Gerhard Walter Frey, Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen)