Auf solche Kernkategorien der Moderne wie 'Subjekt' und 'Vernunft' zurückzugreifen schien vielen angesichts des Siegeszuges des finanzgetriebenen Kapitalismus unzeitgemäß zu sein. Die kritische Theorie der gesellschaftlichen Praxis, der Marx einst Grund legte, galt als überwundenes Relikt aus alten Zeiten, da man es sich im Nachgang der metaphysischen Tradition noch anmaßte, mit den Mitteln der Vernunft über die kapitalistische Produktionsweise hinauszugehen und von einer Geschichte jenseits des Kapitalismus zu sprechen. Die philosophische Dekonstruktion tat ihr Übriges dazu, den Marxismus auf eine Ebene zu reduzieren, da er höchstens noch als "Gespenst" auftreten konnte. Die Gesellschaftskrise, die mit dem 'schwarzen Herbst' des Jahres 2008 offenbar wurde, führte nicht nur den finanzgetriebenen Kapitalismus ad absurdum. Sondern sie ließ auch den Ruf nach einem gesamtgesellschaftlichen 'Subjekt' wieder laut werden, das es vermöchte, eine geregelte Betriebsweise einzuführen, die in der Lage sei, die gesellschaftlichen Verhältnisse rational zu regeln und die tatsächlichen und sogar "radikalen" Interessen der Menschen zum Leitfaden politischen und ökonomischen Handelns zu machen. Das Buch knüpft an die philosophischen Grundüberzeugungen der Moderne und der Marxschen Theorie an und versucht, eine Antwort auf die jetzige kapitalistische Gesellschaftskrise zu geben. Es ist ganz ausdrücklich nicht nur für Philosophen geschrieben - für die allerdings auch.