Was ist Selbstwerdung, warum ist sie schwierig und prekär? Kann der Mensch er selbst werden? Wie kann seine Existenz gelingen? Romano Guardini hat sich dieser Fragen, biographisch von ihnen bewegt, in seinem Subjektdenken angenommen, hat Struktur, Stimmung und Freiheit des Subjektes sowohl philosophisch-präzise und systematisch-theologisch reflektiert als auch sensibel-schwermütig und gläubig-innig beschrieben. Die vorliegende Untersuchung analysiert diese verschiedenen Ansätze Guardinis und bündelt sie zu einer Konzeption der Struktur, der Stimmung und der Freiheit des Subjektes. Dabei soll zum einen gezeigt werden, dass das Subjektdenken Guardinis aus seinen Kierkegaardschen Wurzeln heraus verstanden werden muss; zum anderen wird die Frage gestellt, inwiefern das Subjektdenken von Bedeutung ist.