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Wie keine andere Soziologie rückt das Gesamtwerk von Günter Dux, dem die Beiträge dieses Bandes gewidmet sind, die Frage nach der Gesellschaft in den Horizont ihrer historischen Genese. Will man erklären, was ist - so der Grundsatz seines Werkes -, muß man rekonstruieren, wie es entstanden ist. Das gilt für einzelne soziale Elemente (etwa Handlungen und Normen), für Sozialstrukturen (etwa Staaten und Geschlechterverhältnisse) und für kulturelle Phänomene (etwa Weltbilder und Religionen) ebenso wie für die soziokulturelle Lebensform der Menschheit insgesamt. Dies gilt auch für den Grundsatz der…mehr

Produktbeschreibung
Wie keine andere Soziologie rückt das Gesamtwerk von Günter Dux, dem die Beiträge dieses Bandes gewidmet sind, die Frage nach der Gesellschaft in den Horizont ihrer historischen Genese. Will man erklären, was ist - so der Grundsatz seines Werkes -, muß man rekonstruieren, wie es entstanden ist. Das gilt für einzelne soziale Elemente (etwa Handlungen und Normen), für Sozialstrukturen (etwa Staaten und Geschlechterverhältnisse) und für kulturelle Phänomene (etwa Weltbilder und Religionen) ebenso wie für die soziokulturelle Lebensform der Menschheit insgesamt. Dies gilt auch für den Grundsatz der Dux´schen Theorie selbst. Die Strategie, die Gesellschaft durch eine Rekonstruktion ihrer Genese zu erklären, ist selbst Resultat eines spezifischen historischen Prozesses. Die Entstehung der modernen Gesellschaft durch die naturwissenschaftliche, die industrielle und die politischen Revolutionen wird von einem Umbruch im Weltverständnis begleitet. Von Descartes bis Hegel, von Hobbes bis Marx wird die Einsicht entfaltet: Die Welt des Menschen konvergiert auf den Menschen. Durch sein eigenes Tun, Begehren und Denken entsteht die Welt, in der er handelt, wünscht und sich versteht: Der Mensch selbst ist der Konstrukteur seiner Lebensform. Daher werden sowohl die Grundlagen der soziokulturellen Lebensform als auch die Lebensformen, die im Laufe der Geschichte entstanden sind, durch eine historisch-genetische Rekonstruktion einsichtig. Dieser Ansatz ist einerseits anthropologisch, andererseits erkenntniskritisch begründet. Während sich die Beiträge dieses Bandes einzelnen Fragen einer historisch-genetischen Theorie zuwenden und diese teils im Kontrast, teils in Übereinstimmung mit der Dux´schen Theorie beantworten, faßt die Einleitung drei systematische Argumentationsgänge zusammen. Sie fokussieren (1) die anthropologische Bestimmung des Menschen, (2) die Theorie der Kultur und Religion sowie (3) den Begriff der Macht, der eine zentrale Rolle in Dux´ Rekonstuktion der Gesellschaftsgeschichte spielt.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Bettina Bretzinger

(1966-2002), hat Soziologie, Politik und Literaturwissenschaften an der Universität Freiburg studiert. Sie war Lehrbeauftragte am Zentrum für Höhere Studien in Leipzig und am Soziologischen Institut der Universität Basel. Ab 1998 war sie wissenschaftliche Angestellte am Institut für Soziologie der Universität Freiburg. Dissertation: Dekonstruktion als feministische Methode (2000). Bis zu ihrer Erkrankung war sie engagiert an der Vorbereitung dieses Bandes beteiligt.

Klaus Holz

Dr. habil, (geb. 1960) hat als Soziologe an den Universitäten Freiburg und Leipzig und an der Wirtschaftsuniversität Wien gearbeitet. Seit Oktober 2000 ist er Leiter des Evangelischen Studienwerks Villigst. Neuere Veröffentlichungen: (Hg.), Staatsbürgerschaft. Soziale Differenzierung und politische Inklusion in der modernen Gesellschaft, 2000; Nationaler Antisemitismus. Wissenssoziologie einer Weltanschauung, 2001.

Ulrich Wenzel

(geb.1965), hat Soziologie und Politik an der Universität Freiburg studiert. Derzeit lehrt er am Institut für Soziologie der Universität Erlangen. Mit Günter Dux hat er herausgegeben: Der Prozeß der Geistesgeschichte. Studien zur ontogenetischen und historischen Entwicklung des Geistes (1994).