Magisterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Geographie), Sprache: Deutsch, Abstract: PETER WEICHHART versucht mit Hilfe des Konzepts der raumbezogenen Identität die Bedeutung territorialer Bindungen für den Menschen zu beleuchten.Raumbezogene Identität steht für die subjektiv und kollektiv wahrgenommene Identität eines Raumausschnittes. Hierbei geht es also um individuell oder gruppenspezifisch konstruierte Repräsentationen der Umwelt. Raumbezogene Identität handelt aber auch von der Identität der Subjekte, also der Menschen, die die wahrgenommene Identität eines Raumausschnittes in ihr Selbstkonzept einbeziehen.Mit Hilfe des Konzepts der raumbezogenen Identität soll der Nutzungskonflikt um die Mainzer Zitadelle erarbeitet werden. Unkontrollierter Pflanzenbewuchs führte zur Ausbildung eines ökologisch interessanten Raumes mit einer Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten. Aus dieser Tatsache resultiert ein erster, entscheidender Konflikt zwischen Denkmalschutz und Landschaftsschutz, da bauliche Sanierungen in der Regel die Notwendigkeit beinhalten, in den Pflanzenbewuchs, der die Bausubstanz angreift, regulierend einzugreifen. Die Nutzung des Geländes als Veranstaltungsort für das alljährlich statt findende Open Ohr-Festival wird als problematisch von den Befürwortern einer touristischen Aufwertung der Zitadelle gesehen. Unterschiedliche Nutzungen lassen hier einen Konflikt entstehen, der bereits seit über zehn Jahren anhält(FISCHER 2002:214-232;HILLIGES 2004:2).Gegenstand der Magisterarbeit soll dieser Nutzungskonflikt sein: aus der Perspektive des Konzeptes der raumbezogenen Identität von WEICHHART nimmt ein Individuum die Umwelt in Abhängigkeit zu seiner Sozialisation auf eine bestimmte Weise wahr und verändert oder stärkt damit seine Ich-Identität. Als wahrnehmbarer Raumausschnitt soll die Zitadelle mit ihren Gebäuden, ihren früheren und heutigen Nutzungsarten im Mittelpunkt stehen. Als wahrnehmende Subjekte sollen Experten befragt werden, die sich beruflich oder privat mit der Nutzung der Zitadelle auseinandersetzen. Gemäß des Konzepts der raumbezogenen Identität gehe ich von der Annahme aus, dass die verschiedenen Subjekte aufgrund ihrer individuellen Wahrnehmung unterschiedliche Identitätskonstrukte der Zitadelle erzeugen.
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