Ein Kind lehnt am Fenster, neben ihm, auf dem Fensterbrett, sitzt eine Katze. Sie ist die erste in seinem Leben. Das Fenster ist eines von vielen, aus denen es schauen wird, doch hier erwacht sein Bewusstsein. Der Autor nimmt uns in diesem Buch mit in seine Kindheit im Wien der Nachkriegszeit. Dass es zu verträumt ist, das hört das Kind nicht selten. Das Träumen ist eine Eigenschaft, die sich der Schriftsteller Peter Henisch bewahrt hat, und bis heute ist er auch ein Katzenfreund geblieben. Die Katzen, die sein Leben begleitet haben, und die Fenster, aus denen er die Welt betrachtet hat, bilden den Rahmen für diese Autobiographie, in der Henisch kunstvoll persönliche Geschichte mit Zeitgeschichte verknüpft.
buecher-magazin.deIn seinem aktuellen Buch führt Peter Henisch seine Leser ins Wien der Nachkriegszeit - und in seine Kindheit. Damals hat er gerne am Fenster gesessen und hinaus auf die Straße geschaut: hinunter in den modrigen Hof, hinüber zu den Trümmern und den Bänken, denen die Bretter fehlten. Nun lässt er seine Leser durch ein Wiener Fenster blicken und dem kleinen Buben dabei zusehen, wie er versucht, sich in seinem Leben zurechtzufinden. Er beginnt dabei ganz am Anfang - in einer Wohnung im dritten Bezirk, in der das "Bewusstsein erwacht ist" und die ersten Erinnerungen sich einprägen. Peter war ein für sein Alter reifer und nachdenklicher Junge, der sich nie ganz dazugehörig fühlte. Lieber blieb er mit den Erwachsenen auf und erfuhr von den berühmten Persönlichkeiten der Welt. Früh entdeckte der junge Träumer auch die Liebe zum Schreiben. "Suchbild mit Katze" ist der Titel des Buchs - und die Liebe zu Katzen zieht sich wie ein roter Faden durch den Text. Der Protagonist fühlt sich ihnen geradezu verwandtschaftlich nah. Dieses Buch liest sich wie eine Autobiografie im Spiegel der Zeitgeschichte, wird aber dem Genre Roman zugeordnet. So bleibt dem Leser frei zu entscheiden, wie Fakten und Fiktion zusammenspielen.
© BÜCHERmagazin, Emily Walton
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Judith von Sternburg gefällt, wie Peter Henisch den Begriff des Romans regelmäßig dehnt und auf der Freiheit von Autor und Erzähler besteht. Ein einfaches, aber wirkungsvolles Verfahren, meint Sternburg, die sich als Leserin gern daran beteiligt. Wenn Henisch nun wiederum Autobiografisches aus seiner Wiener Nachkriegskindheit in "hingetupften", prägnanten Szenen aufnimmt, Straßenfreundschaften, Kinderliebe und das Dasein als Einzelkind erkundet, freut sich die Rezensentin an der lockeren, durchaus nicht verplauderten Form, auch wenn das Erzählte keineswegs verbürgt ist, wie sie weiß.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein ironisches, eindrucksvoll hingetuschtes Stück Leben. Ein sehr schönes Buch für Leser." Helmut Schödel, Süddeutsche Zeitung, 19.01.17
"Henisch überzeugt einmal mehr durch seinen heiter-melancholischen Stil, der unerwartet leichtfüßig daherkommt. Ein Lesevergnügen." Simon Hadler, ORF.at, 15.12.16
"Ein inhaltlich dichtes und stilistisch sehr schönes Buch." Christian Schacherreiter, Oberösterreichische Nachrichten, 24.09.16
"Mit einer guten Portion Selbstironie, unsentimental und ohne Weichzeichner unternimmt Peter Henisch hier eine vorsichtige Aneignung der eigenen Geschichte. Ein berührendes Mosaik aus Erinnerungsstücken, eine atmosphärisch dichte, konzentrierte Prosa." Kristina Pfoser, Ö1, 26.09.16
"Eine selbstironische, niemals sentimentale Rückschau." Wolfgang Beyer, ORF, 05.10.16
"Da ist er wieder, der vertraute Henisch-Ton: Strenge Aufmerksamkeit für das Detail, Sorgfalt für jedes Motiv, Inspiration für die Beschwörung von Bildern, aus denen eindrucksstarke Medaillons und Porträts werden. Und das alles in einem Erzählduktus, der leichtfüßig von einer Ebene zur anderen springt." Oliver vom Hove, Wiener Zeitung, 05.11.16
"Die Erlebnisse des quasi autobiografischen Ich-Erzählers verschränken sich eindrucksvoll zu einer einfühlsamen, authentischen, zugleich aber auch kritischen Zeitdiagnose." Maria Renhardt, Die Furche, 10.11.16
"Souverän gestaltet Henisch die Brüchigkeit und Subjektivität der Erinnerung und schafft gleichzeitig Detailszenen von großer Prägnanz." Cornelius Hell, Ö1 ex libris, 11.12.16
"Henisch überzeugt einmal mehr durch seinen heiter-melancholischen Stil, der unerwartet leichtfüßig daherkommt. Ein Lesevergnügen." Simon Hadler, ORF.at, 15.12.16
"Ein inhaltlich dichtes und stilistisch sehr schönes Buch." Christian Schacherreiter, Oberösterreichische Nachrichten, 24.09.16
"Mit einer guten Portion Selbstironie, unsentimental und ohne Weichzeichner unternimmt Peter Henisch hier eine vorsichtige Aneignung der eigenen Geschichte. Ein berührendes Mosaik aus Erinnerungsstücken, eine atmosphärisch dichte, konzentrierte Prosa." Kristina Pfoser, Ö1, 26.09.16
"Eine selbstironische, niemals sentimentale Rückschau." Wolfgang Beyer, ORF, 05.10.16
"Da ist er wieder, der vertraute Henisch-Ton: Strenge Aufmerksamkeit für das Detail, Sorgfalt für jedes Motiv, Inspiration für die Beschwörung von Bildern, aus denen eindrucksstarke Medaillons und Porträts werden. Und das alles in einem Erzählduktus, der leichtfüßig von einer Ebene zur anderen springt." Oliver vom Hove, Wiener Zeitung, 05.11.16
"Die Erlebnisse des quasi autobiografischen Ich-Erzählers verschränken sich eindrucksvoll zu einer einfühlsamen, authentischen, zugleich aber auch kritischen Zeitdiagnose." Maria Renhardt, Die Furche, 10.11.16
"Souverän gestaltet Henisch die Brüchigkeit und Subjektivität der Erinnerung und schafft gleichzeitig Detailszenen von großer Prägnanz." Cornelius Hell, Ö1 ex libris, 11.12.16