Nach dem Zusammenbrechen des mittelalterlichen Reichsideals und seiner friedensethischen Modelle, im Ringen um Macht, in sozialen, konfessionellen und interreligiösen Konflikten stellte sich die Frage nach dem Frieden und seinen Bedingungen mit neuer Dringlichkeit. Friede musste nun denkbar werden unter den Voraussetzungen divergierender Ordnungsvorstellungen in einer kulturell und religiös pluralen Welt. Die Strukturen der Neuzeit waren so zu fassen, dass auch in Konflikten die Gerechtigkeit nicht unterginge. Diesem Problemfeld widmet sich der vorliegende Band mit Beiträgen zu Nikolaus von Kues, Martin Luther und Johannes Calvin, mehreren Autoren der spanischen Spätscholastik sowie Hugo Grotius.