Suche nach Grund und Gipfel, ein Konvolut von Erinnerungen, Briefen, kurzen Essays und Prosastücken, ist ein Schlüsselbuch für das Verständnis der Dichtungen von René Char - nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegend! Char, der bis Ende der 30er Jahre für die Avantgarde der Dichtung eintritt, kämpft seit 1940 im bewaffneten Widerstand gegen die deutsche Besetzung seiner Heimat - als Kommandant der Partisanen im Departement Basses-Alpes. Kritischen Repliken auf den Surrealismus, dem er sich bis Ende der 30er Jahre verpflichtet fühlt, folgen Aufzeichnungen und Erinnerungen aus dem Maquis. Wenn René Char seine Freundschaften mit Paul Eluard, Albert Camus oder Adrienne Monnier - eine der ersten Buchhändlerinnen in Frankreich - schildert, zeichnet er lebendige Portraits der Genannten, wenn er die Bilder von Braque oder Giacometti evoziert, entstehen eigenständige künstlerische Landschaften in Miniaturfragmenten.René Char, 1907 bis 1987, französischer Lyriker, zählt zu den großenGestalten der europäischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Er stieß 1928 zu den Surrealisten, gehörte bis 1937 zur Gruppe um Breton. 1939 Einberufung und ab 1940 Resistance. Seine Lyrik wurde u. a. von Paul Celan, Franz Wurm und Peter Handke ins Deutsche übersetzt. Picasso, Miró, Braque und Matisse haben viele seiner Texte und Bücher illuminiert.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Thomas Laux entdeckt einen besonderen Eigenbrötler mit René Char, kantig und markant. Dass jetzt ein Marginalien-Band auf Deutsch vorliegt, hält Laux für ein Glück. Darin: diverse Notate, Freundesporträts, Glossen, Briefe, Aphorismen, sodass Laux die Vorlieben und Abneigungen des als "dunkel" geltenden Autors offenbar werden, Einflüsse und politische Einlassungen. Sehr nützlich erscheint ihm das Glossar im Band, das dem Leser wenig bekannte Orte und Namen aufschlüsselt, wie der Rezensent schreibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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