Dieses Buch berichtet über den ersten Schritt, am Beispiel des Alko hols ein familienorientiertes Suchtkonzept zu entwickeln. Es wendet sich sowohl an den Forscher als auch an den Therapeuten, da sich im Bereich der Suchttherapie die Grenzen zwischen Forschung und Therapie deutlicher als sonst verwischen: das Neue besteht nicht im Entdecken bisher unbekannter "Fakten", sondern in der Verknüp fung vorliegender Erkenntnisse in der Weise, daß sich daraus neue Sicht-und Handlungsweisen ergeben können. Der bisherige Suchtbegriff ist eng verknüpft mit dem Krankheits konzept: ein individuelles Schicksal mit "Ursachen" und "Folgen" im persönlichen, familiären und sozialen Bereich. Der hier unter nommene Versuch einer Neufassung des Begriffs dagegen betrach tet Sucht: - als ein Verhalten (mit physischen, psychischen und sozialen Fol gen), - das wie ein Puzzlestück in einen Zusammenhang (Familie) paßt bzw. wie eine Masche in einem Netz verknüpft ist und - dessen Funktionsgeschichte sich mit der Geschichte der Familie von Generation zu Generation wie ein Erbe in immer neuen Variationen kombinieren kann. In der Praxis der Suchtbehandlung ist es seit längerer Zeit üblich, die Familie in Eheseminaren, Angehörigenberatung, Freizeiten und seit kurzem in Form der Familientherapie einzubeziehen. Hier wur de bereits praktische Vorarbeit geleistet unter der intuitiven oder er fahrungsgeleiteten Ahnung, daß zwischen Familiendynamik und Sucht ein Zusammenhang bestehe. Die Forschung blieb bisher al lerdings diesen Vorläufern der Praxis - wie auch der Fortbildung und den Planem neuer Einrichtungen -einen entsprechenden kon zeptuellen Rahmen schuldig.
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