"Südafrika" von Melissa Shales. Erschienen in der Reihe "Viva Guide". RV Reise- und Verkehrsverlag, München 1997. 288 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Karten und Plänen sowie einer Faltkarte für Autofahrer. Broschiert, 39,80 Mark. ISBN 3-89480-042-9.
Der Band ist bunt, fast chaotisch, mit viel zu vielen kleinen Bildern und einer eher verwirrenden als zum Lesen stimulierenden Typographie. So kommt es, daß man dem Inhalt schon beim ersten Blättern mißtraut, weil man ihn mit der bemühten Flapsigkeit des Layouts gleichsetzt. Das ist ein Fehler, denn das Buch ist gut. Man liest sich schnell fest. Melissa Shales, die aus dem Nachbarland Zimbabwe stammt, hat Südafrika auf Urlaubsreisen als Kind kennengelernt, später, zu Zeiten der Anti-Apartheid-Unruhen, aus der Ferne Englands beobachtet, und ist 1995 wieder am Kap unterwegs gewesen, drei Monate lang. Sie hat etwas zu sagen, auch über die Wirklichkeit im Südafrika der Mandela-Ära, das weit über das übliche Profil eines Reiseführers hinausgeht. Und ihrem souveränen, pointierten, dabei immer unterhaltsamen Schreiben merkt man an, daß sie noch mehr weiß. Obwohl man dem Band nicht vorwerfen kann, einen Aspekt Südafrikas ausgelassen zu haben - ein Rest von Unzufriedenheit bleibt: Man hätte gerne noch mehr gelesen - und dafür auf manches Foto verzichtet. (A.O.)
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