Das Haus Fürstenberg zählte mit seinen Territorien im 17. Jahrhundert zu den bedeutendsten Adelsgeschlechtern im Südwesten des Alten Reiches. Die Fürstenberger lebten in einer Zeit, in der Macht und Ansehen des Kaisers nach den Einschränkungen des Westfälischen Friedens wieder stiegen. Der Kaiser konnte Karrieren fördern, Stellen und Versorgungsmöglichkeiten zuteilen und die soziale Position der adeligen Familien bestimmen. Sich den Zugang zum Hof zu bewahren und sich ständig in der Nähe des Kaisers zu etablieren, war für den Adel von entscheidender Wichtigkeit.
Zentraler Wert in dieser Lebenswelt war die Reputation, das Ansehen oder Prestige, die Ehre, die man hatte. Sie repräsentierte die gesellschaftliche Stellung, machte deutlich, wer man war, und bestimmte den Ort, an den man von anderen gestellt wurde. Sie konnte zu- oder abnehmen, sie konnte wachsen und Handlungsmöglichkeiten eröffnen, sie konnte aber auch verloren gehen und war dann kaum wieder zu erlangen. Esteban Mauerer untersucht die Lebenswege von sieben Fürstenbergern, die einer Generation angehörten und in der Kirche, beim Militär sowie im Reichs- und Hofdienst Karriere machten. Anhand ihrer Karriereverläufe stellt er die große Bedeutung von Reputation dar und erhellt die Zusammenhänge zwischen finanziellen Ressourcen, gesellschaftlichen Chancen, Gewinn und Verlust von Ansehen, Selbstdarstellung und Repräsentation.
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Zentraler Wert in dieser Lebenswelt war die Reputation, das Ansehen oder Prestige, die Ehre, die man hatte. Sie repräsentierte die gesellschaftliche Stellung, machte deutlich, wer man war, und bestimmte den Ort, an den man von anderen gestellt wurde. Sie konnte zu- oder abnehmen, sie konnte wachsen und Handlungsmöglichkeiten eröffnen, sie konnte aber auch verloren gehen und war dann kaum wieder zu erlangen. Esteban Mauerer untersucht die Lebenswege von sieben Fürstenbergern, die einer Generation angehörten und in der Kirche, beim Militär sowie im Reichs- und Hofdienst Karriere machten. Anhand ihrer Karriereverläufe stellt er die große Bedeutung von Reputation dar und erhellt die Zusammenhänge zwischen finanziellen Ressourcen, gesellschaftlichen Chancen, Gewinn und Verlust von Ansehen, Selbstdarstellung und Repräsentation.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Klug, sorgfältig und überaus materialreich nennt Barbara Stollberg-Rilinger diese Studie über soziale Handlungsstrategien des kaisernahen südwestdeutsch-katholischen Reichsadels um 1700. Bei den nachgezeichneten Amtskarrieren in Kirche, Militär, Politik und Justiz zeigt sich der Rezensentin eines überdeutlich: "Immer stellte sich das gleiche Dilemma zwischen hausväterlicher Sparsamkeit und standesgemäßem Aufwand." Dabei wird ihr zugleich klar, "welch hohen handlungsleitenden Stellenwert die demonstrative Symbolisierung des adeligen Status in der Vormoderne hatte." Gern mehr erfahren hätte die Rezensentin über die wichtige Rolle der Verwandtschaft im Kampf um Ruhm und Ehr. Die Beschränkung der Untersuchung auf gerade mal eine Generation des Hauses Fürstenberg aber lässt diese weitreichendere Sicht kaum zu.
© Perlentaucher Medien GmbH
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