Kleinmachnow ist heute ein überaus beliebtes Wohngebiet im näheren Umland der Hauptstadt. Seine reizvolle Lage und die qualitätvolle städtebauliche Struktur sorgen seit dem Mauerfall für einen steten Zuzug stadtflüchtiger Berliner. Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die vor hundert Jahren mit der ersten Koloniegründung begann und bis zum Zweiten Weltkrieg mit weiteren Ansiedlungen durch Terrain- und Siedlungsgesellschaften anhielt. Doch wie wurde einst aus einem Rittergut ein dichtbesiedelter Vorort Berlins? Was bewog eine Terraingesellschaft um 1900, weit entfernt von der Stadt mitten im Wald Straßen anzulegen und Bauland anzupreisen? Wer reagierte auf dieses Angebot? Wer plante die über eintausend Typenhäuser? Die Forschungsergebnisse der Autorinnen sind mit reichem, oft bislang unbekanntem Bildmaterial illustriert.Das Buch liefert erstmals eine präzise Darstellung der städtebaulichen und architektonischen Entwicklung der Vorortgemeinde Kleinmachnow in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und stellt sie in den historischen Gesamtzusammenhang suburbaner Siedlungstätigkeit. Sowohl die einheitlich geplante und realisierte kaiserzeitliche Villenkolonie als auch die Bürgerhaussiedlung der frühen 1930er Jahre, die als guterhaltene Ensembles bis heute das Ortsbild prägen, werden erstmalig umfassend untersucht und dokumentiert; der wertvolle Baubestand der Villenkolonie wird zudem vollständig als Katalog präsentiert.