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Hwang Chi-Woo sprengt gängige Klischees oder lässt sie zumindest augenblicklich in Vergessenheit geraten. Unkonventionell kommt er daher, wie seine Lyrik. Ostasiatische Kunst (Tradition) scheint in seiner Person ungewohnte Wege auszuprobieren und an verschiedenen Punkten die Reibung an anderen Kulturen zu suchen. Provokation gehört dabei zum Handwerk - und wird als Denkanstoß für übergreifende Fragestellungen verstanden. Provinzialismus ist das Letzte, was man Hwang vorwerfen könnte. Regelrecht ungestüm macht er sich auf ins Weltgetriebe. Reisen und Lesungen führten den in Südkorea mit einer…mehr

Produktbeschreibung
Hwang Chi-Woo sprengt gängige Klischees oder lässt sie zumindest augenblicklich in Vergessenheit geraten. Unkonventionell kommt er daher, wie seine Lyrik. Ostasiatische Kunst (Tradition) scheint in seiner Person ungewohnte Wege auszuprobieren und an verschiedenen Punkten die Reibung an anderen Kulturen zu suchen. Provokation gehört dabei zum Handwerk - und wird als Denkanstoß für übergreifende Fragestellungen verstanden. Provinzialismus ist das Letzte, was man Hwang vorwerfen könnte. Regelrecht ungestüm macht er sich auf ins Weltgetriebe. Reisen und Lesungen führten den in Südkorea mit einer Reihe von renommierten Literaturpreisen ausgezeichneten Autor in den letzten Jahren u.a. nach Deutschland, Holland, der Schweiz, Tschechien, Frankreich, Italien, Indien und Amerika. Dieses Unterwegssein spürt man in seiner Lyrik. Nichts ist abgeschlossen oder wird als endgültig angesehen. So liest sich sein neuer Band "Sündhafte Sehnsucht", der Hwang Chi-Woo erstmals mit einer Gedichtsammlungim deutschsprachigen Raum vorstellt, auch wie eine anregende "Reise im Kopf" durch eigene wie fremde Geschichte und Gegenwart. Dabei verschwimmen oft die Konturen zwischen diesen Polen. Denn es wird bewusst auf Gedankenexperimente gesetzt, die der Leser an eigenen Erfahrungen messen kann. Alltag, Kunst und Politik werden von einem lyrischen Ich befragt, dass auf der Suche nach sich selbst simultan neue poetische Horizonte anstrebt. Wenn die Erinnerungskultur einer Gesellschaft als Spiegel ihrer Gegenwart angenommen wird, dann ergeben sich daraus nicht zuletzt interessante Einsichten für die Zukunft von Erinnerung bzw. ihre Fähigkeit zur Erneuerung an Beispielen aus der südkoreanischen Literatur. "Ich war immer ein Grenzgänger. Ich selbst bin eine Grenze. Ich trage irgendein Stigma, das ich nich
Autorenporträt
Sylvia Bräsel arbeitet als promovierte Literaturwissenschaftlerin und Historikerin an der Universität in Erfurt. Zuvor war die auch als literarische Übersetzerin tätige Herausgeberin von 1992 bis 1996 im Auftrag des DAAD als Associate Visiting Professor an der Yonsei-Universität in Seoul tätig.

Geboren wurde Hwang Chi-Woo 1952 in Haenam (Chollanam-do). Der 2. Weltkrieg hatte gerade die Befreiung Koreas von der japanischen Fremdherrschaft gebracht. Doch die Hoffnung auf eine friedliche Entwicklung erfüllte sich nicht. Hwangs frühe Kinderjahre werden vom Trauma des Koreakrieges (1950-1953) überschattet. Unsicherheit und Entbehrungen werden zu ersten Grunderfahrungen, die später in seinem Schaffen mit Erfahrungen während der Militärdiktatur zu Erinnerungsräumen verschmelzen sollen. Leicht hat es Hwang sich und seinen Mitmenschen nie gemacht. Gerade das Ästhetik-Studium an der renommierten Nationaluniversität in Seoul in den siebziger Jahren bringt neue grüblerische Fragestellungen und führt nicht zuletzt zu einer theoretischen Fundierung seiner Überlegungen. Hwang wächst zu einer politisch interessierten Persönlichkeit, die nicht nur die Lage im eigenen Land verändert sehen möchte.