Süßwaren sind Bestandteil einer modernen ausgewogenen Ernährung. Statt in der Ernährung generelle Verbote auszusprechen, sollte ein moderater Umgang mit Süßwaren und Zucker empfohlen werden. Dies ist das Ergebnis der 6. Wissenschaftlichen Tagung der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin, Freiburg zum Thema "Süßwaren in der modernen Ernährung - Ernährungsmedizinische Betrachtungen" am 3. und 4. September 1998 in Freiburg. Aus Sicht der Ernährungspsychologie ist die teilweise anzutreffende ablehnende Haltung gegenüber Süßwaren zu kritisieren. Würden Süßwaren nicht fälschlicherweise als "ungesund" eingestuft, so die Erkenntnis, gäbe es vermutlich auch keinen Heißhunger mehr auf Süßigkeiten. Sie würden dann, ohne ein schlechtes Gewissen zu erzeugen, zu einer ausgewogenen Ernährung gehören. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine generelle Empfehlung "wenig Süßes" zu verzehren, nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Mit Ausnahme der Karies, deren Rückgang in erster Linie verbesserter Mundhygiene und der Anwendung von Flouriden zuzuschreiben ist, gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem derzeit üblichen Zucker- und Süßwarenkonsum und irgendwelchen Erkrankungen. Im Sinne einer Ernährungslenkung ist es deshalb sinnvoller, statt Verbote auszusprechen, generell einen moderaten Umgang mit Zucker und Süßwaren zu empfehlen.