Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach al-azl, wenn auch kaum nur durch ihn, hat die Geschichte der islamischen Philosophie als dem Islam in seiner orthodoxen Form entgegenstehend weitgehend - mit Ausnahme vor allem von al-Andalus - ein wenigstens vorläufiges Ende gefunden.1 Will man nicht an ihre völlige Nutzlosigkeit glauben, stellt sich die Frage, was an ihre Stelle trat. Offenbar war dies der fismus, der in den folgenden Jahrhunderten die bedeutendsten Denker hervorbrachte, die sich auf mystischer Grundlage nicht nur, aber gerade auch mit metaphysischen und philosophischen Fragestellungen beschäftigten.2 Stellt sich weiter die Frage, was Philosophie und fismus - über das Genannte, was auch erst erwiesen werden muss - gemeinsam hatten, dass das eine das andere ersetzen konnte. Und ferner die, was den fismus mit der ,reinen' Religion verbindet, so dass er im Gegensatz zur Philosophie die Anfeindungen der religiösen Denker überleben konnte und so erst an ihre Stelle treten. Denn die zunächst fast durchwegs apologetische Literatur des fismus, die er zuerst und zwar zeitgleich zu den Angriffen der orthodoxen sunnitischen Gelehrtenschaft auf die Philosophie und rationale Theologie hervorbrachte, zeigt, dass es um seine Existenzberechtigung aus der Sicht der besonders ,Frommen' unter den ulam' ursprünglich kaum besser gestellt war.3 Dabei soll die offenkundige Andersartigkeit von fismus und Philosophie nicht geleugnet werden, jedoch sollen die Kontinuitäten - bei aller Veränderung -, die in dem Prozess liegen, bei dem die Mystik auf Kosten der Philosophie überlebte, aufgezeigt werden.
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