Nach Verkehrsunfällen ist der Suizid bei Jugendlichen in Deutschland die zweithäufigste Todesursache. Kinder- und jugendpsychiatrische Kliniken mit Versorgungsauftrag werden nahezu täglich mit der Frage konfrontiert, ob bei einem Kind oder Jugendlichen Suizidalität vorliegt und wenn ja, wie akut diese ist und welche Unterstützung, Hilfe und auch Schutz der Patient benötigt. Häufig stellt sich dann auch die Frage, ob der Patient stationär behandelt werden muss oder eine ambulante Behandlung möglich ist. Der Leitfaden beschreibt praxisorientiert das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei Suizidalität im Kindes- und Jugendalter. Zunächst wird ein Überblick über den Stand der Forschung bezüglich der Symptomatik, Klassifikation, Epidemiologie und Ätiologie, Komorbidität, Prävention und Therapie von Suizidalität gegeben. Ausführlich werden Leitlinien zur Diagnostik und Verlaufskontrolle, zur Behandlungsindikation und Intervention formuliert und ihre Umsetzung in die Praxis dargestellt. Ausführlich wird aufgezeigt, wie bei der Kontaktaufnahme und Beziehungsgestaltung, der Exploration des Kindes bzw. Jugendlichen und seiner Sorgeberechtigten, der Abklärung des Suizidrisikos, der Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen, der Behandlungsplanung, der Krisenintervention sowie der kurz- und langfristigen Behandlung vorgegangen werden soll. Diagnostische Verfahren und Interventionsprogramme, die in den verschiedenen Phasen der multimodalen Behandlung eingesetzt werden können, werden kurz und prägnant beschrieben. Materialien zur Diagnostik und Therapie sowie Fallbeispiele veranschaulichen das Vorgehen.