Der Band bietet einen Überblick über Sukzession in Religionen als Mittel der Legitimation von Autorität und Wissen sowie über die mit Sukzessionen verbundene Ausbreitung von Wissen. An einzelnen regional und sozial differenzierten Fallbeispielen aus der Zeit vom 2. Jt. v. Chr. bis ins 16. Jh. n. Chr. werden Nachfolgestrukturen typologisch klassifiziert und erörtert. Der geographische Horizont spannt sich vom Mittelmeerraum bis nach Japan. Der Schwerpunkt liegt auf Religionen, die über eine Kette von Amtsinhabern verfügen, die bis auf eine mythische, literarisch fiktive oder historisch greifbare Gründerfigur zurückgeht und mittels oder zwecks Autoritätslegitimierung Wissen, Befähigung u.a. weitergibt. Bei der Nachzeichnung dieser Weitergaben lassen sich Individuen und Gruppen in Raum und Zeit verorten und die Konstruktion von Identitäten einzelner Dynastien, Kasten oder Schulen aufweisen. Die in diesem Band gesammelten religionssoziologischen und religionsgeschichtlichen Studien erhellen grundsätzlich den Zusammenhang von Wissen, Autorität und Personalität und thematisieren speziell Wissensketten und -netzwerke in Religionen der Antike und des Alten Orients sowie in Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und Daoismus.