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Untersucht werden in diesem Band die kunsttheoretischen Äußerungen griechischer und lateinischer Autoren aus der Zeit des späten vierten Jahrhunderts bis zum Ende des byzantinischen Bilderstreits, Mitte des neunten Jahrhunderts. Im lateinischen Bereich sind wesentliche Positionen zu Zweck und Beurteilung von Kunst sehr früh entwickelt worden und zielten vor allem auf eine Unterordnung unter theologisch-didaktische Erfordernisse ab. Vorab ist hier Augustinus zu nennen, der auf lange Sicht zu einer entscheidenden Modifikation der ganz von der Antike abhängigen Kompendien wie der von Boethius,…mehr

Produktbeschreibung
Untersucht werden in diesem Band die kunsttheoretischen Äußerungen griechischer und lateinischer Autoren aus der Zeit des späten vierten Jahrhunderts bis zum Ende des byzantinischen Bilderstreits, Mitte des neunten Jahrhunderts.
Im lateinischen Bereich sind wesentliche Positionen zu Zweck und Beurteilung von Kunst sehr früh entwickelt worden und zielten vor allem auf eine Unterordnung unter theologisch-didaktische Erfordernisse ab. Vorab ist hier Augustinus zu nennen, der auf lange Sicht zu einer entscheidenden Modifikation der ganz von der Antike abhängigen Kompendien wie der von Boethius, Cassiodor, Isidor verhalf. Daneben trat die Autorität des Papstes Gregor I. In den "Libri Carolini" und auf dem Pariser Konzil von 825 wurde daraus gleichsam die Summe gezogen. Im griechischen Bereich wurde zwar Beiträgen etwa des Basileios von Caesarea gleichfalls große Autorität eingeräumt, aber eine relativ zusammenhängende Kunsttheorie wurde erst in Verbindung mit dem Bilderstreit entwickelt. Dies geschah weniger durch das zweite Konzil von Nikaia 787 oder durch Theodoros Studites, deren Bedeutung meist in den Vordergrund gestellt wird, als vielmehr durch Johannes von Damaskus und den Patriarchen Nikephoros.
Auch im byzantinischen Kulturraum wurde die Kunstproduktion zwar funktionalisiert, aber der darstellende Wert von Kunst wurde insgesamt ernster genommen.
Es wird die These weiter ausgeführt, daß der Bilderstreit des 8. und 9. Jahrhunderts sowohl im Osten wie auch im Westen nicht primär auf politischen, sozialen oder sonstigen materiellen Ursachen beruhte, sondern sich als eine Ausdrucksform geistiger und weltanschaulicher Differenzen erklären läßt.
Mit der interdisziplinären Untersuchung zu diesem Thema, das bisher von der Forschung weitgehend vernachlässigt wurde, soll ein tieferes Verständnis der Kunst vergangener Zeit erreicht werden, indem ihre theoretischen Grundlagen, Definitionen und damaligen Funktionen genauer betrachtet werden. Ausführliche Zitate und Übersetzungen sowie ein Register erschließen das Material.