• Buch mit Leinen-Einband

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Karl Christs faszinierendes Portrait Sullas zeigt eine dämonische Persönlichkeit, die gleichermaßen von äußerster Risikobereitschaft, nüchternem politischen Kalkül und gnadenloser Härte im Umgang mit Feinden geprägt ist. Dem Autor gelingt es, die völlig unterschiedlichen, scheinbar einander widersprechenden Facetten im Leben des Protagonisten aufscheinen und dennoch, ohne zu harmonisieren, ein kohärentes Charakterbild entstehen zu lassen. Er zeigt jenen Sulla, der als tändelnder Aristokrat die zweifelhafte Gesellschaft von Schauspielern sucht, aber auch den mutigen Reiteroffizier, der seinem…mehr

Produktbeschreibung
Karl Christs faszinierendes Portrait Sullas zeigt eine dämonische Persönlichkeit, die gleichermaßen von äußerster Risikobereitschaft, nüchternem politischen Kalkül und gnadenloser Härte im Umgang mit Feinden geprägt ist. Dem Autor gelingt es, die völlig unterschiedlichen, scheinbar einander widersprechenden Facetten im Leben des Protagonisten aufscheinen und dennoch, ohne zu harmonisieren, ein kohärentes Charakterbild entstehen zu lassen. Er zeigt jenen Sulla, der als tändelnder Aristokrat die zweifelhafte Gesellschaft von Schauspielern sucht, aber auch den mutigen Reiteroffizier, der seinem Gegenspieler Marius den Rang abläuft, und ebenso den Revolutionär, der mit seinen Truppen den Marsch auf Rom wagt. Dann wieder schildert er den zweckrational agierenden Diktator, der Rom kurzzeitig zu stabilisieren vermag, und schließlich jenen rätselhaften Mann, der auf dem Höhepunkt der Macht alle Ämter aufgibt, um unangefochten - wieder in der Gesellschaft der Gaukler - seine letzten Monate zu verbringen. Ein besonderes Verdienst dieses Buches liegt darin, die Wirkungsgeschichte der Hauptperson in einer kurzen tour d?horizon Revue passieren und dabei deutlich werden zu lassen, daß sie gleichermaßen für die Zeitgenossen wie für die nachfolgenden Generationen bis heute ein Faszinosum geblieben ist.
Autorenporträt
Karl Christ lehrte bis zu seiner Emeritierung als Professor für Alte Geschichte an der Universität Marburg. Er gilt als einer der besten Kenner der Geschichte der römischen Kaiserzeit.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Eine "schwierige Biografie" erblickt Rezensent Thomas Maissen in Karl Christs "Sulla. Eine römische Karriere". Schon für Seneca war es laut Maissen eine ungeklärte Frage, was für ein Mensch Sulla war. Christ referiere eine lange Reihe von antiken und modernen Autoren, die gleichwohl ihr Urteil abgaben, und füge seine eigene, kenntnisreiche Skizze dieser widersprüchlichen "Persönlichkeit" hinzu. Nichtsdestoweniger hält Maissen fest, dass wir Heutigen uns noch weniger ein Bild von Sullas Person machen können als Seneca. Denn: zeitgenössische Quellen fehlen, die detailliertesten Berichte, von Plutarch und Appian, wurden rund zwei Jahrhunderte später auf Griechisch verfasst. Dessen ungeachtet zitiere Karl Christ stellenweise unkommentiert und ausführlich aus den gesammelten Bruchstücken der Sulla-Überlieferung. "Er ahnt wohl", resümiert der Rezensent, "spricht aber nicht aus, dass sie den Stoff für eine Biografie im modernen Sinn nicht hergeben."

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