Pacific Palisades, 1956. Weltberühmt und wohlhabend, aber argwöhnisch beschattet von den Schergen der McCarthy-Ära, lebt Lion Feuchtwanger im kalifornischen Exil. Als ihn an einem Augustmorgen die Nachricht vom Tod Bertolt Brechts erreicht, ist er tief erschüttert. Er hatte Brechts Genie entdeckt, hatte ihn gefördert, war ihm eng verbunden gewesen. In stummer Zwiesprache mit dem toten Freund ruft Feuchtwanger die Stationen dieser Freundschaft wach ...
Pacific Palisades, 1956. Weltberühmt und wohlhabend, aber argwöhnisch beschattet von den Schergen der McCarthy-Ära, lebt Lion Feuchtwanger im kalifornischen Exil. Als ihn an einem Augustmorgen die Nachricht vom Tod Bertolt Brechts erreicht, ist er tief erschüttert. Er hatte Brechts Genie entdeckt, hatte ihn gefördert, war ihm eng verbunden gewesen. In stummer Zwiesprache mit dem toten Freund ruft Feuchtwanger die Stationen dieser Freundschaft wach ...
Klaus Modick, geboren 1951, studierte in Hamburg Germanistik, Geschichte und Pädagogik, promovierte mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger und arbeitete danach unter anderem als Lehrbeauftragter und Werbetexter. Seit 1984 ist er freier Schriftsteller und Übersetzer und lebt nach einigen Auslandsaufenthalten und Dozenturen wieder in seiner Geburtsstadt Oldenburg. Für sein umfangreiches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Nicolas-Born-Preis und der Bettina-von-Arnim-Preis. Zudem war er Stipendiat der Villa Massimo. Er veröffentlichte eine Vielzahl von Romanen, darunter 'Der kretische Gast', 'Die Schatten der Ideen' und 'Sunset'.
Das autobiografische Moment in Klaus Modicks kleinem episodischen Feuchtwanger-Roman möchte Edo Reents dem Autor nicht durchgehen lassen. Arbeiten soll er, schreiben, nicht wie Feuchtwanger in seiner Villa am Pazifik resigniert dem Ende entgegendämmern. Wenn Modick hier einerseits das Thema seiner Doktorarbeit wieder aufgreift, andererseits anhand von Feuchtwangers Vita sein Lebensthema variiert (das Verhältnis zwischen Kunst und Kommerz), hat Reents allerdings auch gar keine Bedenken. Zu geschickt erscheint ihm der Autor ein weiteres Mal beim Arrangement amerikanischer Lebenswirklichkeit als Voraussetzung für den Warencharakter der Kunst.