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„Die Kunst des Krieges“ von Sunzi, ein chinesischer Klassiker der Kriegsführung, avancierte gegen Ende des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten zum Bestseller. Sunzis Leitlinien, eigentlich an Generäle gerichtet, wurden dabei mit Themen in Verbindung gebracht, die von der Kindererziehung über das Management von Firmen bis hin zum Führen einer guten Ehe oder der spirituellen Selbstvervollkommnung reichen. Mittlerweile ist „Die Kunst des Krieges“ fester Bestandteil der amerikanischen Populärkultur: Im Sport, in Spielfilmen und in der Werbung wird ohne weitere Erklärung auf den…mehr

Produktbeschreibung
„Die Kunst des Krieges“ von Sunzi, ein chinesischer Klassiker der Kriegsführung, avancierte gegen Ende des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten zum Bestseller. Sunzis Leitlinien, eigentlich an Generäle gerichtet, wurden dabei mit Themen in Verbindung gebracht, die von der Kindererziehung über das Management von Firmen bis hin zum Führen einer guten Ehe oder der spirituellen Selbstvervollkommnung reichen. Mittlerweile ist „Die Kunst des Krieges“ fester Bestandteil der amerikanischen Populärkultur: Im Sport, in Spielfilmen und in der Werbung wird ohne weitere Erklärung auf den chinesischen Text verwiesen, und auch etablierte Politiker und Journalisten beziehen sich wie selbstverständlich darauf. Warum ist „die Kunst des Krieges“ in der heutigen Zeit in den USA derart populär? Wie wird aus einem mehr als 2000 Jahre alten chinesischen Handbuch zur strategischen Kriegsführung die Grundlage moderner amerikanischer Ratgeberliteratur, die beruflichen wie privaten Erfolg verspricht? Und wie gelang der Aufstieg vom exotischen „Insidertipp“ der frühen 1980er Jahre zum kulturellen Allgemeingut? Auf diese Fragen gibt die vorliegende Untersuchung eine Antwort. Sie zeichnet nach, in welche Bereiche der amerikanischen Gegenwartskultur „Die Kunst des Krieges“ wann Einzug hielt und verortet diese Entwicklung kulturgeschichtlich. Am Beispiel ausgewählter populärwissenschaftlicher Monographien, die sich des chinesischen Klassikers bedienen, werden außerdem die zugrunde liegenden Strategien und Prozesse dieser „kulturellen Vereinnahmung“ offengelegt.