Bruno ist wütend: Erst ist sein geliebter Großvater gestorben, dann haben drei ältere Jungs seine selbst gebaute Hütte verwüstet! Wer soll es denen jetzt heimzahlen? Als Bruno einen Superhelden-Film sieht, weiß er es: Mit braunem Umhang und Maske streicht er das Fahrrad eines der Schurken braun an. Bruno ist jetzt der mutige Brauno! Kurz darauf ist das zweite Rad schwarz angestrichen. Das war der schwarze Rächer, Brunos Freund Matze. Noch bevor Laura, der blaue Engel, ihre Farbe zum Einsatz bringen kann, werden die älteren Jungs bei Schmierereien erwischt. Das ist Superhelden-Gerechtigkeit! Ein charmant erzähltes Abenteuer von drei Freunden, die sich ihren Peinigern mit Phantasie und Humor entgegenstellen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Dieses Buch ist ein "Juwel", schwärmt Rezensent Markus C. Schulte von Drach. Dabei sollte man sich nicht vom Cover abschrecken lassen, fährt der Kritiker fort: Denn "Super-Bruno" ist anders als alles, was sich der Leser vorstellen mag, verspricht der Rezensent, der schon von Hakon Ovreas' ersten Sätzen in den Bann gezogen wird. Hingerissen lässt sich Drach auf die Gefühlswelt des kleinen Jungen ein, der eines Nachts mit seinem Freund Schwarzke und der Schulfreundin Laura per Zufall zum Superhelden wird. Ein wunderbares Buch zum Vorlesen, das auch durch Ouyvind Torseters besondere Illustrationen besticht, schließt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.03.2016Das Geheimnis des blauen Kirchturms
„Super Bruno“: Drei Kinder werden zu Superhelden und entzünden ein Feuerwerk der Rache
Es gibt Bücher, die möchte man einfach in den Arm nehmen, drücken und festhalten. Ein solches Juwel, das spürt man schon auf den ersten Seiten, ist das Buch „Super Bruno“ von Håkon Øvreås. Obwohl Cover und Buchrücken nichts dergleichen versprechen. Dort heißt es lediglich, es ginge um die Geschichte eines „ganz normalen Jungen“, der nachts zum Superhelden ohne Angst wird.
Doch was auch immer man sich darunter vorstellt – es ist anders. Auch die Suche nach einem Vergleich ist erfolglos – und so landet man zwingend bei dem Ausdruck „unvergleichlich“. Mit einfachen, fast beiläufigen Sätzen gelingt es dem Autor, die Leser in die Gefühlswelt seines kleinen Protagonisten zu ziehen. Man verzeiht es Autoren, wenn sie auf ein bisschen Pathos setzen, und ganz sicher gilt das, wenn ein kleiner Junge den Großvater verliert. Aber bei Øvreås findet man keine Spur davon. „Okay“, sagt Bruno, als der Vater ihm vom Tod des geliebten Opas erzählt, und setzt sich ins Auto. „Dort blieb er sitzen und pulte einen Aufkleber vom Armaturenbrett ab.“ Und schon möchte man an seiner statt weinen.
Aber die Sache mit dem Großvater ist nicht das eigentliche Thema. Zur stillen Trauer kommt der Zorn auf den jugendlichen Sohn vom Pastor und seine beiden Freunde. Die zerstören die Hütte, die Bruno und sein Freund Matze gebaut haben. Eine kleine Kaskade von Zufällen sowie braune Farbe lassen Bruno eines Nachts zu „Brauno“ werden, den Super-Bruno im braunen Umhang, der sich nachts aus dem Haus schleicht, um sich zu rächen. Zum vollen Erfolg braucht er Hilfe. Wie gut, dass bald ein zweiter Superheld auftaucht: Schwarzke mit der schwarzen Farbe. Und dann gibt es noch Laura, die Schulkameradin, zu der Bruno sich vor seinen fiesen Verfolgern flüchtet. Was für ein schöner Zufall, dass sich nun zu Brauno und Schwarzke noch die Superheldin Blaura gesellt. Wie sie auf die Idee kommen, den Kirchturm blau anzustreichen, lässt sich nur mit kindlicher Logik nachvollziehen, wie manches andere in der Geschichte. Doch das spricht für, und nicht gegen das Buch.
Ob jüngere Kinder sich neben SpiderMan mit einem Superhelden identifizieren wollen, der eher ist wie sie selbst? Ob ältere Kinder, die unter dem Eindruck von Star-Wars-Merchandising und Heidi Klum stehen, den außergewöhnlichen Stil Øvreås’ und seines Illustrators Øyvind Torseter zu schätzen wissen? Das Buch bietet Eltern eine wunderbare Gelegenheit, ihren Kindern noch einmal, vielleicht ein letztes Mal, aber dafür mit besonderem Genuss vorzulesen, bevor dem Nachwuchs dieses abendliche Ritual zu uncool wird. (ab 9 Jahre)
MARKUS C. SCHULTE VON DRACH
Håkon Øvreås: Super Bruno. Mit Illustrationen von Oyvind Torseter. Aus dem Norwegischen von Angelika Kutsch. Hanser Verlag, München 2016. 144 Seiten, 12,90 Euro.
„Das, was du liebst und wofür du geliebt wirst, muss frei sein,
damit es bei dir bleibt.“ Leuchtende Bilder und eine wunderbare
Parabel. (Sandra Gobet: Vögel auf dem Kopf. Dix 2016)
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
„Super Bruno“: Drei Kinder werden zu Superhelden und entzünden ein Feuerwerk der Rache
Es gibt Bücher, die möchte man einfach in den Arm nehmen, drücken und festhalten. Ein solches Juwel, das spürt man schon auf den ersten Seiten, ist das Buch „Super Bruno“ von Håkon Øvreås. Obwohl Cover und Buchrücken nichts dergleichen versprechen. Dort heißt es lediglich, es ginge um die Geschichte eines „ganz normalen Jungen“, der nachts zum Superhelden ohne Angst wird.
Doch was auch immer man sich darunter vorstellt – es ist anders. Auch die Suche nach einem Vergleich ist erfolglos – und so landet man zwingend bei dem Ausdruck „unvergleichlich“. Mit einfachen, fast beiläufigen Sätzen gelingt es dem Autor, die Leser in die Gefühlswelt seines kleinen Protagonisten zu ziehen. Man verzeiht es Autoren, wenn sie auf ein bisschen Pathos setzen, und ganz sicher gilt das, wenn ein kleiner Junge den Großvater verliert. Aber bei Øvreås findet man keine Spur davon. „Okay“, sagt Bruno, als der Vater ihm vom Tod des geliebten Opas erzählt, und setzt sich ins Auto. „Dort blieb er sitzen und pulte einen Aufkleber vom Armaturenbrett ab.“ Und schon möchte man an seiner statt weinen.
Aber die Sache mit dem Großvater ist nicht das eigentliche Thema. Zur stillen Trauer kommt der Zorn auf den jugendlichen Sohn vom Pastor und seine beiden Freunde. Die zerstören die Hütte, die Bruno und sein Freund Matze gebaut haben. Eine kleine Kaskade von Zufällen sowie braune Farbe lassen Bruno eines Nachts zu „Brauno“ werden, den Super-Bruno im braunen Umhang, der sich nachts aus dem Haus schleicht, um sich zu rächen. Zum vollen Erfolg braucht er Hilfe. Wie gut, dass bald ein zweiter Superheld auftaucht: Schwarzke mit der schwarzen Farbe. Und dann gibt es noch Laura, die Schulkameradin, zu der Bruno sich vor seinen fiesen Verfolgern flüchtet. Was für ein schöner Zufall, dass sich nun zu Brauno und Schwarzke noch die Superheldin Blaura gesellt. Wie sie auf die Idee kommen, den Kirchturm blau anzustreichen, lässt sich nur mit kindlicher Logik nachvollziehen, wie manches andere in der Geschichte. Doch das spricht für, und nicht gegen das Buch.
Ob jüngere Kinder sich neben SpiderMan mit einem Superhelden identifizieren wollen, der eher ist wie sie selbst? Ob ältere Kinder, die unter dem Eindruck von Star-Wars-Merchandising und Heidi Klum stehen, den außergewöhnlichen Stil Øvreås’ und seines Illustrators Øyvind Torseter zu schätzen wissen? Das Buch bietet Eltern eine wunderbare Gelegenheit, ihren Kindern noch einmal, vielleicht ein letztes Mal, aber dafür mit besonderem Genuss vorzulesen, bevor dem Nachwuchs dieses abendliche Ritual zu uncool wird. (ab 9 Jahre)
MARKUS C. SCHULTE VON DRACH
Håkon Øvreås: Super Bruno. Mit Illustrationen von Oyvind Torseter. Aus dem Norwegischen von Angelika Kutsch. Hanser Verlag, München 2016. 144 Seiten, 12,90 Euro.
„Das, was du liebst und wofür du geliebt wirst, muss frei sein,
damit es bei dir bleibt.“ Leuchtende Bilder und eine wunderbare
Parabel. (Sandra Gobet: Vögel auf dem Kopf. Dix 2016)
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
"Es gibt Bücher, die möchte man einfach in den Arm nehmen, drücken und festhalten. Ein solches Juwel, das spürt man schon auf den ersten Seiten, ist das Buch Super-Bruno." Markus C. Schulte von Drach, Süddeutsche Zeitung, 14.03.16
"Das wunderbare ... Lausbubenbuch: Super-Bruno ist eine kraftvolle und trotzdem verträumte Geschichte über Eltern- und Kinderrealitäten. ... Die Kinder dieser Geschichte sind nicht die Guten und Gerechten, weder klüger noch besser (als die Erwachsenen). Aber in einem sind sie ihren 'Alten' dann doch voraus: Sie widersetzen sich, sie nehmen die Dinge in die Hand." Karsten Binder, Die Zeit, 02.06.16
"Eine kleine und zugleich ganz große Geschichte." Katrin Hörnlein, Die Zeit, 23.03.17
"Ein großes Buch, weil es auf die kleinen Momente hinweist. Zum Beispiel darauf, dass Cleverness keine dicken Muskeln braucht und auch keine Riesenportion Mut. ... Øyvind Torseter hat die Geschichte kongenial illustriert. Seine Kinderwelt ist nicht idyllisch, sondern von einem phantasievollen Zauber durchwirkt." Stephanie Jaeckel, Neue Zürcher Zeitung, 01.06.16
"Ein Kunstwerk in Wort und Bild. So muss ein Kinderbuch sein!" Aus der Jury-Begründung zur Verleihung des Jahres-LUCHS 2016, 22.03.17
"Ein großartiges Kinderbuch. ... Spannend, dicht an der Kinderperspektive und mit positivem Schluss macht Super-Bruno jetzt schon Lust auf die Fortsetzung." Maren Bonacker, Buch & Maus, 01.03.16
"Bei Superhelden ist ja bekanntlich alles möglich - auch schwierige Gespräche über den Tod. In diesem Superhelden-Gewand scheint nichts unmöglich. Einfallsreich wehrt sich Bruno gegen die fiesen Mobber, schließt nebenbei neue Freundschaften und kann Frieden mit dem Leben und dem Tod schließen. Richtig super, lesen lohnt sich!" Tim Gailus, KiKA, Timster, 24.11.2018
"Eine warmherzige und wirklich lustige Geschichte über Freundschaft, Mut und die Kraft der Fantasie, die aus kleinen große Helden macht. Unbedingt lesenswert!" Katharina von Ruschkowski, GEOlino, 01.03.16
"Das wunderbare ... Lausbubenbuch: Super-Bruno ist eine kraftvolle und trotzdem verträumte Geschichte über Eltern- und Kinderrealitäten. ... Die Kinder dieser Geschichte sind nicht die Guten und Gerechten, weder klüger noch besser (als die Erwachsenen). Aber in einem sind sie ihren 'Alten' dann doch voraus: Sie widersetzen sich, sie nehmen die Dinge in die Hand." Karsten Binder, Die Zeit, 02.06.16
"Eine kleine und zugleich ganz große Geschichte." Katrin Hörnlein, Die Zeit, 23.03.17
"Ein großes Buch, weil es auf die kleinen Momente hinweist. Zum Beispiel darauf, dass Cleverness keine dicken Muskeln braucht und auch keine Riesenportion Mut. ... Øyvind Torseter hat die Geschichte kongenial illustriert. Seine Kinderwelt ist nicht idyllisch, sondern von einem phantasievollen Zauber durchwirkt." Stephanie Jaeckel, Neue Zürcher Zeitung, 01.06.16
"Ein Kunstwerk in Wort und Bild. So muss ein Kinderbuch sein!" Aus der Jury-Begründung zur Verleihung des Jahres-LUCHS 2016, 22.03.17
"Ein großartiges Kinderbuch. ... Spannend, dicht an der Kinderperspektive und mit positivem Schluss macht Super-Bruno jetzt schon Lust auf die Fortsetzung." Maren Bonacker, Buch & Maus, 01.03.16
"Bei Superhelden ist ja bekanntlich alles möglich - auch schwierige Gespräche über den Tod. In diesem Superhelden-Gewand scheint nichts unmöglich. Einfallsreich wehrt sich Bruno gegen die fiesen Mobber, schließt nebenbei neue Freundschaften und kann Frieden mit dem Leben und dem Tod schließen. Richtig super, lesen lohnt sich!" Tim Gailus, KiKA, Timster, 24.11.2018
"Eine warmherzige und wirklich lustige Geschichte über Freundschaft, Mut und die Kraft der Fantasie, die aus kleinen große Helden macht. Unbedingt lesenswert!" Katharina von Ruschkowski, GEOlino, 01.03.16