Pocken sind eine der größten Gefahren für die Menschheit. Offiziell existieren Variola- Viren nur noch eingefroren in russischen und amerikanischen Regierungs-Labors. Tatsache ist jedoch, dass Russland, der Irak und vermutlich noch andere Nationen mit einem Supervirus aus Pocken und Milzbrandsporen experimentieren. Als biologische Waffe sind sie potenziell einsetzbar, mit verheerenden Folgen.
Eindrucksvoll, spannend und leicht verständlich erzählt der US-Erfolgsautor Richard Preston in seiner Wissenschaftsreportage über den unsichtbaren Tod aus der Petrischale. Schaurig gut, aber leider wahr.
Eindrucksvoll, spannend und leicht verständlich erzählt der US-Erfolgsautor Richard Preston in seiner Wissenschaftsreportage über den unsichtbaren Tod aus der Petrischale. Schaurig gut, aber leider wahr.
Tödliche "Designer-Viren": Fiktion oder Realität?
Ostküste der USA, 2001: Kurz nach dem 11. September versendet ein Unbekannter Briefe mit hochinfektiösen Milzbrandsporen. Mehrere Menschen sterben, die Terrorhysterie steigt ins Unermessliche. Meschede, Deutschland, 1970: Der vorerst letzte Ausbruch der Pocken hierzulande wird zwar eingedämmt, aber vier der erkrankten Menschen sterben, andere bleiben lebenslang entstellt. Der Bestsellerautor Richard Preston schildert die Folgen eines Biowaffeneinsatzes äußerst detailreich und plastisch. Er beschreibt in atemberaubendem Tempo das Grauen einer Epidemie, die unsere Zivilisation unvorbereitet treffen könnte.
Alarmierende Berichte
Auch der härteste Zyniker gruselt sich spätestens im Kapitel mit dem Titel "Superpox". Hier erfährt der Leser, wie leicht sich Pockenviren mittels Gentechnik zu Horrorkampfstoffen abwandeln lassen. Die entsprechenden "Virenbaukästen" sind allgemein verfügbar, und man erwartet beinahe den Hinweis, sie ließen sich demnächst im Internet bestellen. Schnell wird klar: Formal handelt es sich zwar um einen Episodenroman, die zugrunde liegenden Fakten sind aber keineswegs der Fantasie des Autors entsprungen. Die Schauplätze des Buches sind über den ganzen Globus verteilt: staatliche Institute zur Seuchenbekämpfung, Elendsviertel, Isolierstationen von Krankenhäusern oder Labors der US Army. Zwar nennt Preston die Urheber bekannter Biowaffen selten beim Namen, die Annahme einer Beteiligung des USAMRIID (US Army Medical Research Institute of Infectious Diseases) an der Offensivforschung lässt sich aber durchaus zwischen den Zeilen lesen.
Den Ernstfall um jeden Preis vermeiden
"Die letzte Überlebensstrategie des Virus bestand darin, seinen Wirt zu behexen und sich ihm als Machtmittel an die Hand zu geben", schreibt Richard Preston am Schluss seines Werkes. Dass es sich hier weniger um Hexerei als um die Gewissenlosigkeit von Militärs und Wissenschaftlern handelt, dürfte kritischen Lesern geläufig sein. Dieses Buch sensibilisiert für die Gefahren, die mit der bloßen Existenz von B-Waffen und der Forschung an ihnen bestehen. Wer Superpox gelesen hat, dem ist klar, dass ein "Ernstfall" um jeden Preis vermieden werden muss.
(Philipp-R. Schulz, literaturtest.de)
Ostküste der USA, 2001: Kurz nach dem 11. September versendet ein Unbekannter Briefe mit hochinfektiösen Milzbrandsporen. Mehrere Menschen sterben, die Terrorhysterie steigt ins Unermessliche. Meschede, Deutschland, 1970: Der vorerst letzte Ausbruch der Pocken hierzulande wird zwar eingedämmt, aber vier der erkrankten Menschen sterben, andere bleiben lebenslang entstellt. Der Bestsellerautor Richard Preston schildert die Folgen eines Biowaffeneinsatzes äußerst detailreich und plastisch. Er beschreibt in atemberaubendem Tempo das Grauen einer Epidemie, die unsere Zivilisation unvorbereitet treffen könnte.
Alarmierende Berichte
Auch der härteste Zyniker gruselt sich spätestens im Kapitel mit dem Titel "Superpox". Hier erfährt der Leser, wie leicht sich Pockenviren mittels Gentechnik zu Horrorkampfstoffen abwandeln lassen. Die entsprechenden "Virenbaukästen" sind allgemein verfügbar, und man erwartet beinahe den Hinweis, sie ließen sich demnächst im Internet bestellen. Schnell wird klar: Formal handelt es sich zwar um einen Episodenroman, die zugrunde liegenden Fakten sind aber keineswegs der Fantasie des Autors entsprungen. Die Schauplätze des Buches sind über den ganzen Globus verteilt: staatliche Institute zur Seuchenbekämpfung, Elendsviertel, Isolierstationen von Krankenhäusern oder Labors der US Army. Zwar nennt Preston die Urheber bekannter Biowaffen selten beim Namen, die Annahme einer Beteiligung des USAMRIID (US Army Medical Research Institute of Infectious Diseases) an der Offensivforschung lässt sich aber durchaus zwischen den Zeilen lesen.
Den Ernstfall um jeden Preis vermeiden
"Die letzte Überlebensstrategie des Virus bestand darin, seinen Wirt zu behexen und sich ihm als Machtmittel an die Hand zu geben", schreibt Richard Preston am Schluss seines Werkes. Dass es sich hier weniger um Hexerei als um die Gewissenlosigkeit von Militärs und Wissenschaftlern handelt, dürfte kritischen Lesern geläufig sein. Dieses Buch sensibilisiert für die Gefahren, die mit der bloßen Existenz von B-Waffen und der Forschung an ihnen bestehen. Wer Superpox gelesen hat, dem ist klar, dass ein "Ernstfall" um jeden Preis vermieden werden muss.
(Philipp-R. Schulz, literaturtest.de)
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Christina Berndt sieht in dem Buch des Bestsellerautoren Richard Preston in erster Linie eine "Angstmache". Wahrscheinlich wird Preston dadurch die "Pockenangst nur noch beschleunigen, die durch die "neuerlich " geführte Biowaffendebatte geschürt wurde, vermutet Berndt. In den Augen der Rezensentin, die die Geschichten über Pocken, Ebola-Virus und Milzbrandbazillen, "zweifelsohne spannend" erzählt findet, vermischt der Autor "Bericht und Spekulation". Bei der Auswahl von möglichen Entwicklungsszenarien, beispielsweise in welchem Tempo sich Pockenviren ausbreiten und wie viele Menschen innerhalb von zwanzig Wochen infiziert werden können, wählt Preston öfters die schlimmsten und treibt damit Panikmache, kritisiert Berndt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Richard Preston hat mehr als jeder andere Autor dazu beigetragen, dass wir Viren als potentielle Biowaffen und damit als globale Bedrohung erkennen." (New York Times)