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Pocken sind eine der größten Gefahren für die Menschheit. Offiziell existieren Variolavieren nur noch eingefroren in amerikanischen und russischen Regierungslabors. Zu vermuten ist aber, dass mehrere Nationen, darunter der Irak, mit einem Supervirus aus Pocken und Milzbrand experimentieren. Setzt man das Virus als biologische Waffe ein, können die Folgen verheerend sein. Eindrucksvoll, spannend und leicht verständlich erzählt der US-Erfolgsautor Richard Preston über den unsichtbaren und grausamen Tod aus der Petrischale.

Produktbeschreibung
Pocken sind eine der größten Gefahren für die Menschheit. Offiziell existieren Variolavieren nur noch eingefroren in amerikanischen und russischen Regierungslabors. Zu vermuten ist aber, dass mehrere Nationen, darunter der Irak, mit einem Supervirus aus Pocken und Milzbrand experimentieren. Setzt man das Virus als biologische Waffe ein, können die Folgen verheerend sein. Eindrucksvoll, spannend und leicht verständlich erzählt der US-Erfolgsautor Richard Preston über den unsichtbaren und grausamen Tod aus der Petrischale.
Autorenporträt
Richard Preston ist der Autor verschiedener Tatsachen-Thriller. u.a. des internationalen Bestsellers Hot Zone. Er schreibt seit 1985 für den New Yorker und lebt in der Nähe von New York City.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.03.2003

Deutsche Sorgen
Angstmache: Ein
Tatsachenthriller über die Pocken
Fritz Funke steckte nur den Kopf zur Tür hinein. Es war Januar 1970, und er wollte seine Schwiegermutter im Krankenhaus in Meschede besuchen. Doch sie lag auf der Isolierstation, zusammen mit einem jungen Mann namens Peter Los, der gerade unerträgliche Schmerzen litt. Pocken-Viren tobten in ihm und ließen seine Haut in Blasen aufquellen. Für Besuch war das kein rechter Ort, und so wurde Funke nach Hause geschickt. Zwei Wochen später kam er wieder in ein Krankenhaus – diesmal war er in einen Plastiksack gehüllt, wegen der Blasen auf der Haut. Nicht einmal eine Minute hatte sein Blick durch die Tür gedauert, aber den Viren hatte das gereicht. Sie bereiteten Funke nun Höllenqualen; immerhin töteten sie ihn nicht.
Es war der junge Peter Los, der die Pocken – aus Pakistan – ins Sauerland mitgebracht hatte. So löste er den letzten deutschen Pockenausbruch aus, bei dem 19 weitere Menschen erkrankten und vier von ihnen starben. Meschede wurde zur Stadt der Aussätzigen. „Die ,Pockenangst‘ jagte schneller durch Deutschland, als es die Viren selbst hätten tun können”, schreibt der Bestsellerautor Richard Preston in seinem Buch „Superpox”. „Wer ein Meschede- Nummernschild am Auto hatte, wurde noch nicht einmal mehr an Tankstellen bedient.”
Die Pockenangst jagt auch heute wieder durch Deutschland, und mit seinem Buch wird Preston ihr Tempo vermutlich noch beschleunigen. Pünktlich zum neuerlichen Aufflammen der Biowaffen-Debatte erscheint das Werk, das der Autor bezeichnenderweise einen „Tatsachenthriller” nennt. Tatsächlich erfährt der Leser viele Details über die Geschichte der Pocken, die einst die Welt beherrschten und dann in einer einzigartigen Kampagne der Vereinten Nationen als natürliche Krankheit ausgerottet wurden. Preston schreibt auch über das Ebola-Virus, das seine Opfer von innen verbluten lässt, und über die Milzbrandbazillen, die nach dem 11.September 2001 in Briefe verpackt mehrere Menschen töteten.
Die ebenso wahren wie gruseligen Geschichten sind zweifelsohne spannend (wenn auch nicht besonders gut erzählt). Doch zwischenzeitlich wird immer wieder deutlich, weshalb der Autor sein Buch einen „Tatsachenthriller” nennt: Geschickt vermischt er Bericht und Spekulation. Damit es dem Leser kalt den Rücken herunterläuft, mutmaßt Preston über die Existenz genmanipulierter Erreger, gegen die kein Medikament mehr hilft. Und wenn er hochrechnet, dass Pockenviren binnen 20Wochen 50Millionen Menschen infizieren können, erwähnt Preston nur eines von mehreren möglichen Szenarien; wie an anderer Stelle auch wählt er das schlimmste.
Peter Los steckte 17Menschen an. Aber Impfungen stoppten das Wüten der Pocken schnell. Nach den 17 Infizierten erkrankten nur noch zwei weitere Personen. Dann niemand mehr. Für einen Thriller taugen diese Tatsachen eigentlich nicht.
CHRISTINA BERNDT
RICHARD PRESTON: Superpox – Tödliche Viren aus den Geheimlabors. Econ Verlag, München 2003. 320 S., 24 Euro.
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