Die vorliegende Arbeit befasst sich mit unternehmensübergreifenden Wertschöpfungsprozessen am Beispiel von Logistiksystemen der deutschen Möbelbranche. Vor dem Hintergrund rückläufiger Marktentwicklungen, verschärfter Wettbewerbsbedingungen durch Wandel der Angebots- und Betriebsformen, Globalisierung der Beschaffungs- und Produktionsprozesse sowie kaum noch prognostizierbaren Kaufverhaltens werden Ansatzpunkte zur Effizienz- und Effektivitätssteigerung mit Hilfe von Prinzipien des Supply Chain Management diskutiert. Es wird dabei ausdrücklich auf die Möbelbranche fokussiert. In diesem Wirtschaftszweig dominieren mittelständisch geprägte Unternehmen und langlebige Konsumgüter. Beide Eigenschaften beeinflussen die Diskussion um Verbesserungspotenziale in der logistischen Kette nachhaltig. Ausgehend von den jetzigen Auftragsabwicklungsprozessen zwischen Möbeleinzelhandel und Möbelhersteller werden die durch Supply Chain Management grundsätzlich erzielbaren Umsatzsteigerungs- und Kostensenkungspotenziale quantitativ und qualitativ analysiert. Im Mittelpunkt stehen dabei die beiden wesentlichen Auftragsabwicklungsprozesse der Möbelbranche: Kommissions- und Sortimentsgeschäfte. Neben konkreten quantitativen Wertschöpfungspotenzialen werden auch die qualitativen Nutzenvorteile auf Basis partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Möbelhandel und Möbelhersteller spezifiziert, die sich durch Anwendung ausgewählter Prinzipien des Supply Chain Management (z. B. Efficient Consumer Response, Collaborative Planning, Fo-recasting and Replenishment oder Customer Relationship Management) ergeben können. Ferner wird ein konzeptioneller Rahmen erarbeitet, der als Orientierungshilfe für die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer unternehmensübergreifenden Koordination der Waren- und Informationsströme dient. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass mit dem Instrumentarium und der Grundphilosophie des Supply Chain Management entlang der Wertschöpfungskette ¿Möbel¿ bisher nicht genutzte Umsatzsteigerungs- und Kostensenkungspotenziale identifiziert werden können. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist aber die Bereitschaft zu einer umfassenden und vertrauensvollen Zusammenarbeit, und zwar auf beiden Seiten der handelnden Akteure, bei Möbelhändlern und bei Möbelherstellern.
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