Indonesien: grösster Inselstaat der Welt, verteilt auf rund 17500 Inseln, und mit 252 Millionen Einwohnern an vierter Stelle der bevölkerungsreichsten Länder. Diesen Archipel bereiste Beat Presser 2012 und 2014. Eines seiner Ziele war die Stadt Surabaya auf Java, bekannt geworden durch Bertolt Brechts und Kurt Weills Ballade vom untreuen Johnny aus dem Songspiel 'Happy End'.Presser fuhr auf verschiedenen Fähren und Booten von Insel zu Insel, von Ort zu Ort, fotografierte und schrieb. Er betätigte sich als Englischlehrer, diskutierte mit Einheimischen über Fussball, traf auf reisende Chinesen und auf Öl suchende Australier und ging mit der Küstenwache auf Tauchgänge. Aus dem Reichtum seiner Reiseerinnerungen ist dieses einmalige Buch entstanden. Es vereint seine grossartigen Fotografien und Texte zu Entdeckungen in der indonesischen Inselwelt mit kurzen Geschichten und Gedichten einheimischer Autoren.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.12.2015Im Holzboot nach Sulawesi
Das fotografische Handwerk erlernte der Schweizer Beat Presser, Jahrgang 1952, in der aufregenden Pariser Modewelt der siebziger Jahre. Aber schon damals war er vor allem ein passionierter Globetrotter. Noch als Teenager bereiste er den Nahen Osten, Afrika und Südostasien. Und schon damals hatte er die Kamera dabei, mit deren Hilfe er ferne Länder und fremde Lebensformen erkunden wollte. "Surabaya Beat", ein schöner Band mit Fotografien und kurzen Texten über die Inselwelt Indonesiens und ihre Bewohner, ist so etwas wie das Resümee seiner lebenslangen Interessen. Geradezu obsessiv und in bisweilen dräuendem Schwarzweiß fängt Presser Stimmungen und Atmosphären zwischen Land und Meer ein und gräbt sich geradezu mit der Kamera in die Körper und Gesichter der Menschen, denen er begegnet. Seine besondere Leidenschaft gilt alten Handwerkern. Und so bewegt er sich auf seiner Reise durch den Archipel mit Vorliebe auf großen Holzbooten, den Pinisi, und dokumentiert ausführlich, wie sie mit dem Wissen vieler Jahrhunderte noch heute in Werften im Süden Sulawesis hergestellt werden. Aber wohl nicht mehr lange. Eine Wehmut des Abschieds und Verlusts liegt deshalb unübersehbar über diesen Bildern. Nicht nur darin zeigt sich Beat Presser als ein hervorragender Fotograf. Doch geht es ihm um mehr als bloß die Präsenz der sichtbaren Welt. Er will auch Geschichten erzählen - über die Menschen und über die Art, wie sie leben. Diesem Zweck dienen die Gedichte und kurzen Prosastücke indonesischer Autoren, die den Band nicht nur abrunden, sondern ihm eine eigene Tiefe geben. Den Titel verdankt das Buch der javanischen Großstadt Surabaya, vermutlich ist er gewählt, weil ihr Name durch den legendären Song von Bert Brecht und Kurt Weill auch hierzulande jedem ein Begriff ist.
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"Surabaya Beat" von Beat Presser. Mit einem Vorwort von Beat Presser und Lyrik und Kurzprosa indonesischer Autoren. Text in Englisch. Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2015. 224 Seiten, 183 Schwarzweißfotografien. Gebunden,. 58 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das fotografische Handwerk erlernte der Schweizer Beat Presser, Jahrgang 1952, in der aufregenden Pariser Modewelt der siebziger Jahre. Aber schon damals war er vor allem ein passionierter Globetrotter. Noch als Teenager bereiste er den Nahen Osten, Afrika und Südostasien. Und schon damals hatte er die Kamera dabei, mit deren Hilfe er ferne Länder und fremde Lebensformen erkunden wollte. "Surabaya Beat", ein schöner Band mit Fotografien und kurzen Texten über die Inselwelt Indonesiens und ihre Bewohner, ist so etwas wie das Resümee seiner lebenslangen Interessen. Geradezu obsessiv und in bisweilen dräuendem Schwarzweiß fängt Presser Stimmungen und Atmosphären zwischen Land und Meer ein und gräbt sich geradezu mit der Kamera in die Körper und Gesichter der Menschen, denen er begegnet. Seine besondere Leidenschaft gilt alten Handwerkern. Und so bewegt er sich auf seiner Reise durch den Archipel mit Vorliebe auf großen Holzbooten, den Pinisi, und dokumentiert ausführlich, wie sie mit dem Wissen vieler Jahrhunderte noch heute in Werften im Süden Sulawesis hergestellt werden. Aber wohl nicht mehr lange. Eine Wehmut des Abschieds und Verlusts liegt deshalb unübersehbar über diesen Bildern. Nicht nur darin zeigt sich Beat Presser als ein hervorragender Fotograf. Doch geht es ihm um mehr als bloß die Präsenz der sichtbaren Welt. Er will auch Geschichten erzählen - über die Menschen und über die Art, wie sie leben. Diesem Zweck dienen die Gedichte und kurzen Prosastücke indonesischer Autoren, die den Band nicht nur abrunden, sondern ihm eine eigene Tiefe geben. Den Titel verdankt das Buch der javanischen Großstadt Surabaya, vermutlich ist er gewählt, weil ihr Name durch den legendären Song von Bert Brecht und Kurt Weill auch hierzulande jedem ein Begriff ist.
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"Surabaya Beat" von Beat Presser. Mit einem Vorwort von Beat Presser und Lyrik und Kurzprosa indonesischer Autoren. Text in Englisch. Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2015. 224 Seiten, 183 Schwarzweißfotografien. Gebunden,. 58 Euro.
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