Schönheit sei etwas, nach dem sie suche, sagt Susanne Kühn in einem Werkstattgespräch mit Elke Buhr. Und wirklich führen die Bilder und Zeichnungen der 1969 in Leipzig geborenen Künstlerin in so ästhetische wie artifizielle Räume. Susanne Kühn zitiert gleichermaßen die Renaissancemalerei und mit ihr prächtige Interieurs, Stoffe und Einrichtungsgegenstände als auch den japanischen Holzschnitt. Dynamik entsteht durch das Aufeinandertreffen verschiedener Bildsysteme und von Fläche auf Raum. Wenn Susanne Kühn von ihrer Malerei spricht, verwendet sie gerne Begriffe wie „Malerschaltpult“ und „Forschungslabor“. Wer wie sie auf der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studiert hat, beherrscht die Technik und kann sich auf das Wesentliche der Malerei konzentrieren: die Erforschung der Möglichkeiten des Bildes. Daher bieten Susanne Kühns Bilder und ihre Zeichnungen ein gleichermaßen ästhetisches wie intellektuelles Spiel. Bislang wurde Susanne Kühn vor allem im Kontext der Leipziger Schule und eines erweiterten Realismusbegriffs sowie einer neuen Romantik rezipiert. In den neuen zwischen 2007 und 2009 entstandenen Arbeiten zeichnet sich jedoch ab, dass es der in Freiburg lebenden Künstlerin auch um eine Erneuerung der Stillleben- und Porträtmalerei geht.