Drei starke, außergewöhnliche Frauen - eine junge Griechin, eine ehemalige schwarze Sklavin aus Kentucky und die Tochter eines Samurai - lässt Monique Truong in ihrem Roman ihre Gesichten erzählen. Zugleich ersteht in den Stimmen dieser drei Frauen aus Lafcadio Hearns Leben (1850-1904), jede auf ihre Art eine begnadete Erzählerin, das spannende Dasein dieses großen Schriftstellers und Reisenden vor uns: Das abenteuerliche, kurze und zugleich reiche Leben eines schillernden literarischen Gestaltwandels.
Eine Griechin erzählt, wie sie, um dem abgeschiedenen und beengten Leben auf ihrer Insel Lefkas zu entkommen, einen irischen Offizier heiratet und mit ihm und ihrem zweijährigen Sohn nach Irland geht. Aber die Ehe scheitert und sie lässt den Jungen zurück.
Eine ehemalige afroamerikanische Sklavin aus Kentucky erzählt, wie sie als Köchin in einer Pension in Cincinnati einen Zeitungsreporter kennenlernt und heiratet, der einst mittellos nach Amerika geschickt worden ist. Eine Japanerin, Tochter eines Samurai, erzählt, wie sie in Matsue den gerade eingetroffenen Englischlehrer, einen geschiedenen Schriftsteller und Journalisten, kennenlernt und heiratet, der fortan einen japanischen Namen tragen wird. Die drei Frauen haben alle versucht, ein Leben jenseits der Einschränkungen durch Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft und Normen zu führen. Monique Truongs sinnliche und präzise Sprache, ihre hohe Erzählkunst und Sensibilität zieht uns in den Bann dieser mutigen und immer noch zeitgemäßen Lebensentwürfe auf der Suche nach Liebe und Zugehörigkeit.
Eine Griechin erzählt, wie sie, um dem abgeschiedenen und beengten Leben auf ihrer Insel Lefkas zu entkommen, einen irischen Offizier heiratet und mit ihm und ihrem zweijährigen Sohn nach Irland geht. Aber die Ehe scheitert und sie lässt den Jungen zurück.
Eine ehemalige afroamerikanische Sklavin aus Kentucky erzählt, wie sie als Köchin in einer Pension in Cincinnati einen Zeitungsreporter kennenlernt und heiratet, der einst mittellos nach Amerika geschickt worden ist. Eine Japanerin, Tochter eines Samurai, erzählt, wie sie in Matsue den gerade eingetroffenen Englischlehrer, einen geschiedenen Schriftsteller und Journalisten, kennenlernt und heiratet, der fortan einen japanischen Namen tragen wird. Die drei Frauen haben alle versucht, ein Leben jenseits der Einschränkungen durch Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft und Normen zu führen. Monique Truongs sinnliche und präzise Sprache, ihre hohe Erzählkunst und Sensibilität zieht uns in den Bann dieser mutigen und immer noch zeitgemäßen Lebensentwürfe auf der Suche nach Liebe und Zugehörigkeit.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.07.2020Der große Abwesende
Konzert der Sprechakte: Monique Truongs Roman über den Schriftsteller Lafcadio Hearn ist ein dramaturgisches Kunststück ersten Ranges
Mutterschokoladenmilch, Wörterlakritz, eingelegte Familienrüben – in Monique Truongs Roman „Bitter im Mund“ sind viele Wörter direkt an den Geschmackssinn gekoppelt. Eine US-Vietnamesin erinnert sich an das Provinzleben in den Südstaaten. Mittels Hefeteig und Tintenfisch. Eine Steigerung des Proust’schen Madelaine-Effekts, wenn man so will. Man schmeckt, was man liest. Vorausgegangen war ihr erster Roman „Das Buch vom Salz“, in dem ein schwuler vietnamesischer Koch bei Gertrude Stein und Alice B. Toklas in Paris Speisen zubereitet, sich derart in deren bohemistisches Leben hineinfindet und zugleich in den Strudel der Erinnerung an seine eigene Herkunft. Sinnlichkeit, zumal kulinarische, ist das Medium, in dem die Vergangenheit sich öffnet und mit den Erfahrungen der Gegenwart verbindet. Es klingt wie ein ausgefuchstes poetisches Programm, aber bei Monique Truong scheint es so selbstverständlich wie der leichte Schwindel beim Besuch eines exotischen Gewürzmarktes. In die angenehme Verlockung mischt sich eine Wahrnehmung des vielfältigen Fremden, der fremden Vielfalt.
Der Titel von Monique Truongs jüngstem Roman „Sweetest Fruits“ scheint daran anzuknüpfen. Tatsächlich ist eine der drei Erzählerinnen Köchin; Vegetation, Klima, Gerüche und auch Speisen spielen eine wichtige Rolle. Und doch funktioniert der Roman anders als seine Vorgänger. Wir haben es hier mit drei Erzählerinnen und einem Mann als Gegenstand ihrer Reden zu tun, der buchstäblich durch Abwesenheit glänzt. Der Mann ist Lafcadio Hearn, ein kulturelles Chamäleon, einer der exotischsten, versatilsten, aber auch liebenswertesten und naivsten Schriftsteller vor und um Neunzehnhundert. Ein Weltautor wider Willen, von Herzen Provinzler, in der Wirkung global. Das tragische Leben des Lafcadio Hearn ist äußerlich bunt und abenteuerlich, von vielen Biografien aufbereitet, in drei Museen festgehalten, einmal im Jahr im japanischen Matsue mit einem Festumzug gefeiert. Und es ist von Verlust, Angst, Trauer und Flucht geprägt.
Hearn ist 1850 als Sohn einer armen Griechin und eines englischen Besatzungssoldaten auf der ionischen Insel Lefkada geboren, wurde im Alter von zwei Jahren von seiner Mutter bei seiner kinderlosen bigotten irischen Großtante abgegeben. In Internaten in England und Frankreich hat er beim Raufen oder Spielen das linke Auge verloren, ein Grund für lebenslange Scham. Als junger Mann ohne Rückfahrkarte nach New York verschifft, eine Stadt, die er nicht mochte, dann nach Cincinnati in Ohio weitergetrieben, begann er für die dortigen Lokalzeitungen zu schreiben. Sein Sinn für das krude Leben, die sinnlichen Details, die abergläubischen Erzählungen der eben erst aus der Sklaverei entlassenen Schwarzen, für die Sprüche und Lieder der Lastenträger des Ohio River überzeugten auch die einfachen Leser.
Er heiratete die schwarze Köchin Alethea Foley, was als „Rassenvermischung“ verboten war, was wiederum Hearn wenig interessierte. Er verliert deshalb die Stellung, flieht weiter nach New Orleans, wo er für Harper’s Weekly zu schreiben begann, über tropische Früchte, Stürme und Farben: Tausend Arten von Blau könnte man diese Lebensphase überschreiben. Ein Skizzenbuch über eine Schiffsreise zu den kleinen Antillen ist geradezu ein Wettrennen nach dem tiefsten Blau. Unzählige Male rettete sich der schwer Sehbehinderte aus dem metaphorischen Farbrausch in den Topos der Unbeschreiblichkeit. Auch hier liegt ein Ansatzpunkt für die Hearn-Verehrung der späten europäischen Romantiker wie Stefan Zweig und Hugo von Hofmannsthal, oder der Jugendstilbewegung überhaupt.
Als Hearn dann für eine Reportage 1890 nach Japan geht, als erster westlicher Intellektueller nach der Öffnung des Landes in der Meiji-Zeit und sich in den japanischen Alltag, die Religion, Landschaft, Ästhetik verliebt, befördert er den grassierenden Japonismus dieser Zeit. Von da an gibt es nur noch Fotos von Hearn in japanischer Kleidung. Er, der als Englisch lehrender Modernisierer ins Land kam, feiert das soeben untergegangene Japan der Samurai-Zeit. Er sammelt Sagen, Märchen und shintoistische Geistergeschichten, und er heiratet die Tochter eines Samurai, wird Teil des verarmten Schwertritter-Clans der Koizumis. Seine Frau ist Setsu, er ist nun Koizumi Yakumo. Er wird die Insel bis zu seinem Tod 1905 nicht wieder verlassen.
Monique Truong, im Alter von sechs Jahren nach dem Vietnamkrieg mit ihren Eltern aus Saigon in die USA geflohen, erkennt eine Verwandtschaft mit dem unfreiwilligen Weltenwechsler Hearn. Auf ihn gestoßen ist die literarische Kulinarikerin auf anderem Weg: Mit der Frage nach dem Zuckeranteil im traditionellen Maisbrot der Vereinigten Staaten. Sie entdeckte Lafcadio Hearns Kochbuch „La Cuisine Créole“, das erste Kochbuch über die Küche in New Orleans und Louisiana überhaupt.
Wie nahe hat es gelegen, die präsentische Sinnlichkeit in den Texten Hearns aufzugreifen und mit Truongs eigener kulinarischer Welterschließung zu verknüpfen? Doch sie hat die Gegenrichtung eingeschlagen und Hearn aus einem Roman über Hearn weitgehend entfernt. Er ist der große Abwesende in den Erzählungen dreier Frauen, die sein Leben prägten. Seiner griechischen Mutter Rosa Cassimati, seiner afroamerikanischen ersten Ehefrau Alethea Foley und seiner zweiten Frau Koizumi Setsu. Sie erzählen von der Zeit mit
„ihrem“ Patricio, Pat und Yakumo. Diese Kapitel werden formal konterkariert von Auszügen der frühen Biografie aus der Feder seiner wohlhabenden Freundin Elisabeth Bisland, die wohl auch seine Geliebte war.
Man kann sich die Erzählkonstruktion komplexer kaum denken. Mutter Rosa berichtet von ihrer Zeit auf den Inseln Lesbos und Lefkada, Mitte des 19. Jahrhunderts. Dieser Teil Griechenlands ist ein Protektorat Großbritanniens, man spricht Venezianisch und Neugriechisch, doch kein Englisch. Rosas sprachloses Verhältnis zum Besatzungsoffizier Charles Hearn muss man sich wie im Stummfilm vorstellen. Holzschnittartige Gestik und eine Story wie aus dem Setzkasten des 19. Jahrhunderts. Wie die ersten Blicke in dieser archaischen Welt aus dem orthodoxen Kirchenraum in den Pferdestall führen, wie ein erster Sohn kurz nach Lafcadios Geburt stirbt. Ein dritter Sohn ist unterwegs, während Rosa ihre Lebensgeschichten erzählt, eben die, die wir lesen. Fragt sich nur wem. Und wer sind die Figuren, die sie dabei reden lässt?
Es ist dasselbe Verfahren in allen drei Erzählungen, aus denen „Sweetest Fruits“ besteht: Sie rufen die Namen von Mitstreiterinnen, Zeugen, Sprechern und Hörerinnen auf, ohne dass wir Leser im Bilde wären. Wer redet gerade? Wer hört zu? Die Erzählerinnen sind lebenskluge, fast schon weise junge Frauen, doch ungebildet und naiv in ihren Redeformen. Sie erzählen ohne dramaturgische Façon. Sie verstricken sich und uns Leser in ein Spiel von Stimmen, aus dem sich nach und nach eine Ordnung entwickelt. Es setzt uns in Spannung, weil wir so wenig über die Verhältnisse verfügen wie die Erzählerinnen selbst.
Zwei der Erzählerinnen sind Analphabetinnen. Alethea Foley kann auch die Zahlen nicht lesen oder schreiben. Rosa kann sich mit ihrem Mann nicht auf klassische Weise verständigen, geschweige denn mit dem Rest seiner Familie in Irland. Und da Koizumi Yakumo in seinen vierzehn Jahren in Japan weder richtig japanisch sprechen noch schreiben lernt, und seine Frau Setsu nicht Englisch, fragt man sich, was sie denn vom anderen überhaupt wissen. Was erkennen wir im anderen? Was erinnern wir im Nachhinein? Die philosophische Frage, was wir überhaupt wissen können, wird für das Wissen vom anderen Menschen abgründig. Bei Monique Truong wird es über unzählige nur lose verbundenen Sprechakte erzeugt.
In Cincinnati, bei Alethea Foley, ist das Erzählen noch komplexer angelegt, da sie, die ehemalige Sklavin, nun schon berichten kann von den Geschichten, die Pat ihr erzählt hat, aber vor allem auch von den Geschichten, die sie ihm erzählt hat, aus der Tradition schwarzen Erzählens, von Schauergeschichten, Geistererscheinungen und schrecklichen Dramen, und wie diese wiederum verwandelt in Pats Geschichten auftauchen. Annäherung an die Wahrheit als Effekt lebendiger Rückkopplungen bei der analphabetischen Alethea, von deren „wertem Namen“ es im Roman heißt, dass er „in der Sprache der griechischen Götter Wahrheit bedeutet“, ist ein Quell von Hearns überbordendem Erzählen. Doch Alethea und Setsu kommen in seinen vielen Schriften gar nicht vor. Nicht als seine Ehefrauen, nicht als seine poetisch-folkloristischen Informantinnen. Es ist ein Ärgernis, es ist eine Schmach für die Überlebenden, für die Erzählerinnen post mortem Pats / Yakumos. Eine gewisse Kompensation für dieses Fehlen, für diese Fehlleistung Hearns leistet das Erzählen von Monique Truong.
Wer war Lafcadio Hearn? Wir wissen es auch am Ende des Romans nicht. Wer waren die Frauen seines Lebens? Wir glauben, eine Ahnung davon zu haben. Wie waren die Zeiten und Umstände? Hier erfahren wir eine Menge. Doch was wir vor allem erkennen und genießen können, ist die Entstehung von Charakter und Gedächtnis aus dem Missverstehen, der Sprachlosigkeit, den blinden Flecken und ungewollten Fehlleistungen menschlicher Kommunikation. In diesem Sinne ist „Sweetest Fruits“ ein intelligentes dramaturgisches Kunststück ersten Ranges. Der methodische Weg ist verzweigter, als man es selbst bei Monique Truong erwartet hätte, eine Delikatesse für Neugierige und Tüftler, doch tief eingelagert in seine Winkel und Schlaufen sind etliche feine Geschichten voller Empathie mit fremden Leben und Lieben und Trauern. Mit den Worten von Alethea Foley: „Charlotte und ich wuchsen mit Dornengestrüpp-Geschichten auf, die voller Blätter waren und sich in alle Richtungen verzweigten. Wenn man in der Mitte angelangt war, bekam man zur Belohnung die saftigen Beeren, die süßesten Früchte.“
HUBERT WINKELS
Monique Truong: Sweetest Fruits. Roman. Aus dem Englischen von Claudia Wenner. Verlag C. H. Beck, München. 349 Seiten, 23 Euro.
Die Erzählerinnen sind
lebensklug, doch ungebildet
und naiv in ihren Redeformen
Wir beobachten die Entstehung
von Charakter und
Gedächtnis durch Missverstehen
Der Schriftsteller Lafcadio Hearn. Foto: mauritius images / 507 collection / Alamy
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Konzert der Sprechakte: Monique Truongs Roman über den Schriftsteller Lafcadio Hearn ist ein dramaturgisches Kunststück ersten Ranges
Mutterschokoladenmilch, Wörterlakritz, eingelegte Familienrüben – in Monique Truongs Roman „Bitter im Mund“ sind viele Wörter direkt an den Geschmackssinn gekoppelt. Eine US-Vietnamesin erinnert sich an das Provinzleben in den Südstaaten. Mittels Hefeteig und Tintenfisch. Eine Steigerung des Proust’schen Madelaine-Effekts, wenn man so will. Man schmeckt, was man liest. Vorausgegangen war ihr erster Roman „Das Buch vom Salz“, in dem ein schwuler vietnamesischer Koch bei Gertrude Stein und Alice B. Toklas in Paris Speisen zubereitet, sich derart in deren bohemistisches Leben hineinfindet und zugleich in den Strudel der Erinnerung an seine eigene Herkunft. Sinnlichkeit, zumal kulinarische, ist das Medium, in dem die Vergangenheit sich öffnet und mit den Erfahrungen der Gegenwart verbindet. Es klingt wie ein ausgefuchstes poetisches Programm, aber bei Monique Truong scheint es so selbstverständlich wie der leichte Schwindel beim Besuch eines exotischen Gewürzmarktes. In die angenehme Verlockung mischt sich eine Wahrnehmung des vielfältigen Fremden, der fremden Vielfalt.
Der Titel von Monique Truongs jüngstem Roman „Sweetest Fruits“ scheint daran anzuknüpfen. Tatsächlich ist eine der drei Erzählerinnen Köchin; Vegetation, Klima, Gerüche und auch Speisen spielen eine wichtige Rolle. Und doch funktioniert der Roman anders als seine Vorgänger. Wir haben es hier mit drei Erzählerinnen und einem Mann als Gegenstand ihrer Reden zu tun, der buchstäblich durch Abwesenheit glänzt. Der Mann ist Lafcadio Hearn, ein kulturelles Chamäleon, einer der exotischsten, versatilsten, aber auch liebenswertesten und naivsten Schriftsteller vor und um Neunzehnhundert. Ein Weltautor wider Willen, von Herzen Provinzler, in der Wirkung global. Das tragische Leben des Lafcadio Hearn ist äußerlich bunt und abenteuerlich, von vielen Biografien aufbereitet, in drei Museen festgehalten, einmal im Jahr im japanischen Matsue mit einem Festumzug gefeiert. Und es ist von Verlust, Angst, Trauer und Flucht geprägt.
Hearn ist 1850 als Sohn einer armen Griechin und eines englischen Besatzungssoldaten auf der ionischen Insel Lefkada geboren, wurde im Alter von zwei Jahren von seiner Mutter bei seiner kinderlosen bigotten irischen Großtante abgegeben. In Internaten in England und Frankreich hat er beim Raufen oder Spielen das linke Auge verloren, ein Grund für lebenslange Scham. Als junger Mann ohne Rückfahrkarte nach New York verschifft, eine Stadt, die er nicht mochte, dann nach Cincinnati in Ohio weitergetrieben, begann er für die dortigen Lokalzeitungen zu schreiben. Sein Sinn für das krude Leben, die sinnlichen Details, die abergläubischen Erzählungen der eben erst aus der Sklaverei entlassenen Schwarzen, für die Sprüche und Lieder der Lastenträger des Ohio River überzeugten auch die einfachen Leser.
Er heiratete die schwarze Köchin Alethea Foley, was als „Rassenvermischung“ verboten war, was wiederum Hearn wenig interessierte. Er verliert deshalb die Stellung, flieht weiter nach New Orleans, wo er für Harper’s Weekly zu schreiben begann, über tropische Früchte, Stürme und Farben: Tausend Arten von Blau könnte man diese Lebensphase überschreiben. Ein Skizzenbuch über eine Schiffsreise zu den kleinen Antillen ist geradezu ein Wettrennen nach dem tiefsten Blau. Unzählige Male rettete sich der schwer Sehbehinderte aus dem metaphorischen Farbrausch in den Topos der Unbeschreiblichkeit. Auch hier liegt ein Ansatzpunkt für die Hearn-Verehrung der späten europäischen Romantiker wie Stefan Zweig und Hugo von Hofmannsthal, oder der Jugendstilbewegung überhaupt.
Als Hearn dann für eine Reportage 1890 nach Japan geht, als erster westlicher Intellektueller nach der Öffnung des Landes in der Meiji-Zeit und sich in den japanischen Alltag, die Religion, Landschaft, Ästhetik verliebt, befördert er den grassierenden Japonismus dieser Zeit. Von da an gibt es nur noch Fotos von Hearn in japanischer Kleidung. Er, der als Englisch lehrender Modernisierer ins Land kam, feiert das soeben untergegangene Japan der Samurai-Zeit. Er sammelt Sagen, Märchen und shintoistische Geistergeschichten, und er heiratet die Tochter eines Samurai, wird Teil des verarmten Schwertritter-Clans der Koizumis. Seine Frau ist Setsu, er ist nun Koizumi Yakumo. Er wird die Insel bis zu seinem Tod 1905 nicht wieder verlassen.
Monique Truong, im Alter von sechs Jahren nach dem Vietnamkrieg mit ihren Eltern aus Saigon in die USA geflohen, erkennt eine Verwandtschaft mit dem unfreiwilligen Weltenwechsler Hearn. Auf ihn gestoßen ist die literarische Kulinarikerin auf anderem Weg: Mit der Frage nach dem Zuckeranteil im traditionellen Maisbrot der Vereinigten Staaten. Sie entdeckte Lafcadio Hearns Kochbuch „La Cuisine Créole“, das erste Kochbuch über die Küche in New Orleans und Louisiana überhaupt.
Wie nahe hat es gelegen, die präsentische Sinnlichkeit in den Texten Hearns aufzugreifen und mit Truongs eigener kulinarischer Welterschließung zu verknüpfen? Doch sie hat die Gegenrichtung eingeschlagen und Hearn aus einem Roman über Hearn weitgehend entfernt. Er ist der große Abwesende in den Erzählungen dreier Frauen, die sein Leben prägten. Seiner griechischen Mutter Rosa Cassimati, seiner afroamerikanischen ersten Ehefrau Alethea Foley und seiner zweiten Frau Koizumi Setsu. Sie erzählen von der Zeit mit
„ihrem“ Patricio, Pat und Yakumo. Diese Kapitel werden formal konterkariert von Auszügen der frühen Biografie aus der Feder seiner wohlhabenden Freundin Elisabeth Bisland, die wohl auch seine Geliebte war.
Man kann sich die Erzählkonstruktion komplexer kaum denken. Mutter Rosa berichtet von ihrer Zeit auf den Inseln Lesbos und Lefkada, Mitte des 19. Jahrhunderts. Dieser Teil Griechenlands ist ein Protektorat Großbritanniens, man spricht Venezianisch und Neugriechisch, doch kein Englisch. Rosas sprachloses Verhältnis zum Besatzungsoffizier Charles Hearn muss man sich wie im Stummfilm vorstellen. Holzschnittartige Gestik und eine Story wie aus dem Setzkasten des 19. Jahrhunderts. Wie die ersten Blicke in dieser archaischen Welt aus dem orthodoxen Kirchenraum in den Pferdestall führen, wie ein erster Sohn kurz nach Lafcadios Geburt stirbt. Ein dritter Sohn ist unterwegs, während Rosa ihre Lebensgeschichten erzählt, eben die, die wir lesen. Fragt sich nur wem. Und wer sind die Figuren, die sie dabei reden lässt?
Es ist dasselbe Verfahren in allen drei Erzählungen, aus denen „Sweetest Fruits“ besteht: Sie rufen die Namen von Mitstreiterinnen, Zeugen, Sprechern und Hörerinnen auf, ohne dass wir Leser im Bilde wären. Wer redet gerade? Wer hört zu? Die Erzählerinnen sind lebenskluge, fast schon weise junge Frauen, doch ungebildet und naiv in ihren Redeformen. Sie erzählen ohne dramaturgische Façon. Sie verstricken sich und uns Leser in ein Spiel von Stimmen, aus dem sich nach und nach eine Ordnung entwickelt. Es setzt uns in Spannung, weil wir so wenig über die Verhältnisse verfügen wie die Erzählerinnen selbst.
Zwei der Erzählerinnen sind Analphabetinnen. Alethea Foley kann auch die Zahlen nicht lesen oder schreiben. Rosa kann sich mit ihrem Mann nicht auf klassische Weise verständigen, geschweige denn mit dem Rest seiner Familie in Irland. Und da Koizumi Yakumo in seinen vierzehn Jahren in Japan weder richtig japanisch sprechen noch schreiben lernt, und seine Frau Setsu nicht Englisch, fragt man sich, was sie denn vom anderen überhaupt wissen. Was erkennen wir im anderen? Was erinnern wir im Nachhinein? Die philosophische Frage, was wir überhaupt wissen können, wird für das Wissen vom anderen Menschen abgründig. Bei Monique Truong wird es über unzählige nur lose verbundenen Sprechakte erzeugt.
In Cincinnati, bei Alethea Foley, ist das Erzählen noch komplexer angelegt, da sie, die ehemalige Sklavin, nun schon berichten kann von den Geschichten, die Pat ihr erzählt hat, aber vor allem auch von den Geschichten, die sie ihm erzählt hat, aus der Tradition schwarzen Erzählens, von Schauergeschichten, Geistererscheinungen und schrecklichen Dramen, und wie diese wiederum verwandelt in Pats Geschichten auftauchen. Annäherung an die Wahrheit als Effekt lebendiger Rückkopplungen bei der analphabetischen Alethea, von deren „wertem Namen“ es im Roman heißt, dass er „in der Sprache der griechischen Götter Wahrheit bedeutet“, ist ein Quell von Hearns überbordendem Erzählen. Doch Alethea und Setsu kommen in seinen vielen Schriften gar nicht vor. Nicht als seine Ehefrauen, nicht als seine poetisch-folkloristischen Informantinnen. Es ist ein Ärgernis, es ist eine Schmach für die Überlebenden, für die Erzählerinnen post mortem Pats / Yakumos. Eine gewisse Kompensation für dieses Fehlen, für diese Fehlleistung Hearns leistet das Erzählen von Monique Truong.
Wer war Lafcadio Hearn? Wir wissen es auch am Ende des Romans nicht. Wer waren die Frauen seines Lebens? Wir glauben, eine Ahnung davon zu haben. Wie waren die Zeiten und Umstände? Hier erfahren wir eine Menge. Doch was wir vor allem erkennen und genießen können, ist die Entstehung von Charakter und Gedächtnis aus dem Missverstehen, der Sprachlosigkeit, den blinden Flecken und ungewollten Fehlleistungen menschlicher Kommunikation. In diesem Sinne ist „Sweetest Fruits“ ein intelligentes dramaturgisches Kunststück ersten Ranges. Der methodische Weg ist verzweigter, als man es selbst bei Monique Truong erwartet hätte, eine Delikatesse für Neugierige und Tüftler, doch tief eingelagert in seine Winkel und Schlaufen sind etliche feine Geschichten voller Empathie mit fremden Leben und Lieben und Trauern. Mit den Worten von Alethea Foley: „Charlotte und ich wuchsen mit Dornengestrüpp-Geschichten auf, die voller Blätter waren und sich in alle Richtungen verzweigten. Wenn man in der Mitte angelangt war, bekam man zur Belohnung die saftigen Beeren, die süßesten Früchte.“
HUBERT WINKELS
Monique Truong: Sweetest Fruits. Roman. Aus dem Englischen von Claudia Wenner. Verlag C. H. Beck, München. 349 Seiten, 23 Euro.
Die Erzählerinnen sind
lebensklug, doch ungebildet
und naiv in ihren Redeformen
Wir beobachten die Entstehung
von Charakter und
Gedächtnis durch Missverstehen
Der Schriftsteller Lafcadio Hearn. Foto: mauritius images / 507 collection / Alamy
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.07.2020Aus Sicht der Frauen
Monique Truong über Lafcadio Hearns Leben
Was eigentlich kennen wir, wenn wir meinen, einen Menschen zu kennen? Und woran genau erkennen wir ihn wieder, wenn wir ihn woanders wiedersehen? Kann es sein, dass wir da stets nur unserer eigenen Geschichte neu begegnen und sie forterzählen wollen, um den anderen darin festzuhalten, während er in vielen weiteren Geschichten, von denen wir nichts ahnen, eine Rolle, die wir niemals kennenlernen, spielt? Und was für Geschichten erzählt er eigentlich von uns? Solchen Fragen - Grundfragen der gesellschaftlichen Existenz wie der literarischen Erfindungslust - geht Monique Truong in ihrem neuen Roman nach.
Da ist zum Beispiel Alethea, einst schwarze Sklavin aus dem alten Süden, die nach der Befreiung in einer Pension in Cincinnati als Küchenhilfe ihr Auskommen gefunden hat. Spät im Leben sucht sie ein gewisser Mr Watkin auf und erzählt ihr Dinge über jenen gutaussehenden jungen Fremden aus Europa, der erst Pensionsgast war, bald ihr Liebhaber und dann sogar ihr Ehegatte wurde, bevor sich seine Spur in New Orleans verloren hat - Dinge, von denen Alethea gar nichts ahnte. Aber sprechen sie vom selben Mann? Nicht mal der Name stimmt hier überein. Mr Watkin nennt ihn Lafcadio, Alethea kennt ihn nur als Pat: "Pat und Lafcadio waren Zwillinge, die gleich aussahen, aber unterschiedliche Geschichten erzählten, unterschiedliche Wörter benutzten, unterschiedliches Essen aßen, unterschiedliche Straßen kannten, jeweils andere Kameraden fanden und die Lügen vergaßen, die sie sich erzählten." Solche Lügen, mit denen wir uns in der Welt einrichten, nennt man auch Literatur. Und die Zwillingsexistenz, die hier zutage tritt, verweist auf den Umstand, dass unser soziales Gesicht das ist, was die anderen von uns sehen: Wir sind, als wer wir wirken.
Das gestaltet und erkundet Truong an einer schillernden historischen Figur. Patricio Lafcadio Hearn (1850 bis 1904) war Reporter, Übersetzer, Kochbuchautor, Erzähler, Geisterbeschwörer, Reisender und Zwischengänger der Kulturen - ein Welten-, Wörter- und Geschichtensammler, der auf vier Kontinenten unterwegs und vielleicht nirgends außer in seiner Forscherlust und Phantasie zu Hause war. Geboren auf der ionischen Insel Lefkas (an die sein zweiter Vorname, unter dem er bekanntgeworden ist, erinnert), gelangte er als Kleinkind nach Dublin, wo seine Mutter die Familie verließ, wurde nach dem Tod des Vaters auf ein englisches Internat geschickt, wo er ein Auge verlor, ging mit neunzehn nach Amerika. Dann zog er weiter auf die französischen Antillen und Britisch-Guayana. Mit vierzig brach er abermals auf in die Fremde und ließ sich als Sprachlehrer in Japan nieder, wo er bald wieder heiratete, eine zweite Familie gründete, einen japanischen Namen annahm und für den Rest seines nicht sehr langen Lebens blieb. Sein Ruhm, der sich in jenen Jahren einzustellen begann, gründet auf Erzählungen aus der japanischen und ostasiatischen Kultur.
Vor drei Jahren hat Monique Truong einen schönen kleinen Band mit einer Auswahl von Hearns Reportagen herausgegeben. Jetzt nähert sie sich seiner Person aus Sicht von drei bemerkenswerten Frauen, die rückschauend von ihm berichten: seiner Mutter sowie der beiden Ehefrauen. Zu Wort kommt außerdem Hearns erste Biographin, deren Studie kurz nach seinem Tod erschien und im Roman ausführlich zitiert wird. Alle diese Frauen erzählen von dem Mann, den sie zu verschiedenen Zeiten und an ganz verschiedenen Orten seines wandlungsreichen Lebens kannten oder jedenfalls zu kennen glaubten. Und alle erzählen sie zugleich viel von sich selbst.
Historische Romane leben von der Erfahrbarkeit und Atmosphäre jener fremden Welt, in die sie uns entführen. Hier will uns die Autorin allerdings auf knappem Raum gleich drei davon bescheren: Europa, Amerika und Japan. Das ist des Guten zu viel. Der Erzählstrom ihrer Erzählerinnen, die sich alle auch noch an ein Gegenüber richten, schweift umher, mäandert und verteilt sich oft auf Seitenarme. So fällt es schwer, sich auf die großen Fragen, die der Roman aufwirft, einzulassen.
Doch vielleicht sind auch Romane Zwillingsexistenzen, in denen wir beim Wiederlesen noch ganz anderes entdecken. Der Versuch könnte hier lohnen. Bis dahin aber lesen wir endlich einmal Hearn.
TOBIAS DÖRING
Monique Truong: "Sweetest Fruits". Roman.
Aus dem Englischen von Claudia Wenner. Verlag C. H. Beck, München 2020. 348 S., geb., 23,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Monique Truong über Lafcadio Hearns Leben
Was eigentlich kennen wir, wenn wir meinen, einen Menschen zu kennen? Und woran genau erkennen wir ihn wieder, wenn wir ihn woanders wiedersehen? Kann es sein, dass wir da stets nur unserer eigenen Geschichte neu begegnen und sie forterzählen wollen, um den anderen darin festzuhalten, während er in vielen weiteren Geschichten, von denen wir nichts ahnen, eine Rolle, die wir niemals kennenlernen, spielt? Und was für Geschichten erzählt er eigentlich von uns? Solchen Fragen - Grundfragen der gesellschaftlichen Existenz wie der literarischen Erfindungslust - geht Monique Truong in ihrem neuen Roman nach.
Da ist zum Beispiel Alethea, einst schwarze Sklavin aus dem alten Süden, die nach der Befreiung in einer Pension in Cincinnati als Küchenhilfe ihr Auskommen gefunden hat. Spät im Leben sucht sie ein gewisser Mr Watkin auf und erzählt ihr Dinge über jenen gutaussehenden jungen Fremden aus Europa, der erst Pensionsgast war, bald ihr Liebhaber und dann sogar ihr Ehegatte wurde, bevor sich seine Spur in New Orleans verloren hat - Dinge, von denen Alethea gar nichts ahnte. Aber sprechen sie vom selben Mann? Nicht mal der Name stimmt hier überein. Mr Watkin nennt ihn Lafcadio, Alethea kennt ihn nur als Pat: "Pat und Lafcadio waren Zwillinge, die gleich aussahen, aber unterschiedliche Geschichten erzählten, unterschiedliche Wörter benutzten, unterschiedliches Essen aßen, unterschiedliche Straßen kannten, jeweils andere Kameraden fanden und die Lügen vergaßen, die sie sich erzählten." Solche Lügen, mit denen wir uns in der Welt einrichten, nennt man auch Literatur. Und die Zwillingsexistenz, die hier zutage tritt, verweist auf den Umstand, dass unser soziales Gesicht das ist, was die anderen von uns sehen: Wir sind, als wer wir wirken.
Das gestaltet und erkundet Truong an einer schillernden historischen Figur. Patricio Lafcadio Hearn (1850 bis 1904) war Reporter, Übersetzer, Kochbuchautor, Erzähler, Geisterbeschwörer, Reisender und Zwischengänger der Kulturen - ein Welten-, Wörter- und Geschichtensammler, der auf vier Kontinenten unterwegs und vielleicht nirgends außer in seiner Forscherlust und Phantasie zu Hause war. Geboren auf der ionischen Insel Lefkas (an die sein zweiter Vorname, unter dem er bekanntgeworden ist, erinnert), gelangte er als Kleinkind nach Dublin, wo seine Mutter die Familie verließ, wurde nach dem Tod des Vaters auf ein englisches Internat geschickt, wo er ein Auge verlor, ging mit neunzehn nach Amerika. Dann zog er weiter auf die französischen Antillen und Britisch-Guayana. Mit vierzig brach er abermals auf in die Fremde und ließ sich als Sprachlehrer in Japan nieder, wo er bald wieder heiratete, eine zweite Familie gründete, einen japanischen Namen annahm und für den Rest seines nicht sehr langen Lebens blieb. Sein Ruhm, der sich in jenen Jahren einzustellen begann, gründet auf Erzählungen aus der japanischen und ostasiatischen Kultur.
Vor drei Jahren hat Monique Truong einen schönen kleinen Band mit einer Auswahl von Hearns Reportagen herausgegeben. Jetzt nähert sie sich seiner Person aus Sicht von drei bemerkenswerten Frauen, die rückschauend von ihm berichten: seiner Mutter sowie der beiden Ehefrauen. Zu Wort kommt außerdem Hearns erste Biographin, deren Studie kurz nach seinem Tod erschien und im Roman ausführlich zitiert wird. Alle diese Frauen erzählen von dem Mann, den sie zu verschiedenen Zeiten und an ganz verschiedenen Orten seines wandlungsreichen Lebens kannten oder jedenfalls zu kennen glaubten. Und alle erzählen sie zugleich viel von sich selbst.
Historische Romane leben von der Erfahrbarkeit und Atmosphäre jener fremden Welt, in die sie uns entführen. Hier will uns die Autorin allerdings auf knappem Raum gleich drei davon bescheren: Europa, Amerika und Japan. Das ist des Guten zu viel. Der Erzählstrom ihrer Erzählerinnen, die sich alle auch noch an ein Gegenüber richten, schweift umher, mäandert und verteilt sich oft auf Seitenarme. So fällt es schwer, sich auf die großen Fragen, die der Roman aufwirft, einzulassen.
Doch vielleicht sind auch Romane Zwillingsexistenzen, in denen wir beim Wiederlesen noch ganz anderes entdecken. Der Versuch könnte hier lohnen. Bis dahin aber lesen wir endlich einmal Hearn.
TOBIAS DÖRING
Monique Truong: "Sweetest Fruits". Roman.
Aus dem Englischen von Claudia Wenner. Verlag C. H. Beck, München 2020. 348 S., geb., 23,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Truong, die 1975 aus Vietnam in die USA flüchtete, ist sozusagen eine Expertin einer Sozialgeschichte des Oralen und schafft es mit diesem Roman, sinnlich erfahrbar zu machen, dass es immer schon Menschen gab, die über mehrere Heimaten, Sprachen und Kulturen verfügten."
Der Standard, Sabine Scholl
"Monique Truong, US-Autorin mit vietnamesischen Wurzeln, lässt uns mitfühlen, wie grausam Diskriminierung ist."
BRIGITTE, Angela Wittmann
"Ein intelligentes dramaturgisches Kunststück ersten Ranges (...) eine Delikatesse für Neugierige und Tüftler."
Süddeutsche Zeitung, Hubert Winkels
"Hochspannende Lebenswege auf drei Kontinenten."
SWR Bestenliste Platz 2
"'Sweetest Fruits' ist mit Einfühlungsvermögen und Empathie für alle Figuren geschrieben, grundiert von einer starken Sozialkritik: Kritik an Sklaverei, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und der Unterdrückung von Frauen."
KultKomplott.de, Lilly Munzinger
"Wunderbarer Roman über Hearn (...) Vielleicht ist Monique Truongs Roman die adäquateste Form, um sich diesem außergewöhnlichen literarischen Weltenbummler zu nähern."
Tagesspiegel, Gerrit Bartels
"Durch die Herausgeberschaft einer Sammlung von Hearns Reportagen "Vom Lasterleben am Kai" (2017) mit seinem Werk bestens vertraut, gelingt Truong mit "Sweetest Fruits" nun eine hintergründige Auseinandersetzung sowohl mit dem wandlungsfähigen Autor als auch mit den außergewöhnlichen Frauen an seiner Seite."
Die Tageszeitung, Eva-Christina Meier
"Monique Truong nimmt uns mit auf eine Zeitreise im Leben des Lafcadio Hearn."
hr2 Kultur, Ariane Wick
"So einfühlsam, dass man die Figuren schier anfassen kann."
Asia Bridge
"Der rote Faden dieses Romans, das sind die zutiefst menschlichen Gefühle, die Menschen an jedem Ort der Welt vereinen. Ein Buch, das vom Blick auf all das lebt, was zutiefst menschlich ist."
Die Rheinpfalz, Birgit Hock
"Monique Truong erzählt die Geschichte des japanophilen Globetrotters Lafcadio Hearn aus der Sicht von vier Frauen. (...) Vielleicht kann niemand besser von solchen Verwandlungen erzählen als die amerikanisch-vietnamesische Schriftstellerin Monique Truong."
Falter, Jutta Person
"Sinnlich, farbig und poetisch (...)"
Kleine Zeitung
"(...)Ein sehr lesenswerter Roman (...) sehr aktuell und sehr spannend (...)"
SWR2, Isabella Arcucci
"Truong hat einen grandiosen, vielstimmigen Roman des Reisens und des Sich-Neuerfindens vorgelegt. Er überschreitet Grenzen um Grenzen und wird sich doch in Ihr Herz eingraben."
Anthony Marra, Autor von "Die niedrigen Himmel"
Der Standard, Sabine Scholl
"Monique Truong, US-Autorin mit vietnamesischen Wurzeln, lässt uns mitfühlen, wie grausam Diskriminierung ist."
BRIGITTE, Angela Wittmann
"Ein intelligentes dramaturgisches Kunststück ersten Ranges (...) eine Delikatesse für Neugierige und Tüftler."
Süddeutsche Zeitung, Hubert Winkels
"Hochspannende Lebenswege auf drei Kontinenten."
SWR Bestenliste Platz 2
"'Sweetest Fruits' ist mit Einfühlungsvermögen und Empathie für alle Figuren geschrieben, grundiert von einer starken Sozialkritik: Kritik an Sklaverei, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und der Unterdrückung von Frauen."
KultKomplott.de, Lilly Munzinger
"Wunderbarer Roman über Hearn (...) Vielleicht ist Monique Truongs Roman die adäquateste Form, um sich diesem außergewöhnlichen literarischen Weltenbummler zu nähern."
Tagesspiegel, Gerrit Bartels
"Durch die Herausgeberschaft einer Sammlung von Hearns Reportagen "Vom Lasterleben am Kai" (2017) mit seinem Werk bestens vertraut, gelingt Truong mit "Sweetest Fruits" nun eine hintergründige Auseinandersetzung sowohl mit dem wandlungsfähigen Autor als auch mit den außergewöhnlichen Frauen an seiner Seite."
Die Tageszeitung, Eva-Christina Meier
"Monique Truong nimmt uns mit auf eine Zeitreise im Leben des Lafcadio Hearn."
hr2 Kultur, Ariane Wick
"So einfühlsam, dass man die Figuren schier anfassen kann."
Asia Bridge
"Der rote Faden dieses Romans, das sind die zutiefst menschlichen Gefühle, die Menschen an jedem Ort der Welt vereinen. Ein Buch, das vom Blick auf all das lebt, was zutiefst menschlich ist."
Die Rheinpfalz, Birgit Hock
"Monique Truong erzählt die Geschichte des japanophilen Globetrotters Lafcadio Hearn aus der Sicht von vier Frauen. (...) Vielleicht kann niemand besser von solchen Verwandlungen erzählen als die amerikanisch-vietnamesische Schriftstellerin Monique Truong."
Falter, Jutta Person
"Sinnlich, farbig und poetisch (...)"
Kleine Zeitung
"(...)Ein sehr lesenswerter Roman (...) sehr aktuell und sehr spannend (...)"
SWR2, Isabella Arcucci
"Truong hat einen grandiosen, vielstimmigen Roman des Reisens und des Sich-Neuerfindens vorgelegt. Er überschreitet Grenzen um Grenzen und wird sich doch in Ihr Herz eingraben."
Anthony Marra, Autor von "Die niedrigen Himmel"