Weihnachtsgeschichte mit Tiefgang
Sandra und Thomas wollen zum ersten mal nach vielen Jahren Ehe das Weihnachtsfest ohne ihre Familien feiern. In entspannter Stimmung schmücken sie den Christbaum. Nur dass noch an diesem Abend das lange schon inserierte Doppelbett abgeholt werden soll, stört die
Stimmung ein wenig. Als es an der Tür klingelt, bittet Sandra die Besucher Leo und Elisabeth herein,…mehrWeihnachtsgeschichte mit Tiefgang
Sandra und Thomas wollen zum ersten mal nach vielen Jahren Ehe das Weihnachtsfest ohne ihre Familien feiern. In entspannter Stimmung schmücken sie den Christbaum. Nur dass noch an diesem Abend das lange schon inserierte Doppelbett abgeholt werden soll, stört die Stimmung ein wenig. Als es an der Tür klingelt, bittet Sandra die Besucher Leo und Elisabeth herein, ohne zu ahnen, dass diese gar kein Bett kaufen wollen. Als die Beiden erst einmal eine Flasche Prosecco öffnen, ist Sandra leicht irritiert, auch Thomas weiß keinen Rat, wie man die ungebetenen Gäste schnell wieder los wird. Was das Ehepaar nicht ahnt, Leo und Elisabeth hatten sich über ein Swingerportal mit einem anderen Paar verabredet und haben sich in der Hausnummer geirrt. Doch als der Irrtum später aufgeklärt ist, ist die Stimmung zwischen Sandra und Thomas bereits so gekippt, dass sie ihre Besucher bitten, noch zu bleiben.....
"Swinging Bells" von René Freund ist keine klassische Weihnachtskomödie, wie man beim Lesen des Titels oder des Klappentextes vielleicht vermuten könnte. Mit feinen Zwischentönen versehen, regt der Roman zum Nachdenken an. Die Beziehung von Sandra und Thomas, die anfangs so glücklich erscheint, wird im Lauf der Geschichte auf den Prüfstand gestellt. Längst führen die beiden keine perfekte Ehe mehr, Probleme werden nicht miteinander besprochen und erst durch die Gespräche mit ihren unerwarteten Besuchern kommt manches ans Licht, was schon längst hätte gesagt werden müssen. Mir hat das Buch gut gefallen, obwohl es tatsächlich nicht das war, was ich nach dem ersten äußeren Eindruck erwartet hatte. Feinfühlig stellt der Autor Beziehungsprobleme dar, die sich oft im Alltag einschleichen und meistens totgeschwiegen werden. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz, alles in allem war die Geschichte lesenswert, nachdem ich einmal begonnen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen.
Fazit: "Swinging Bells" ist keine oberflächliche Weihnachtskomödie, sondern setzt sich mit Klischees über Liebe, Familie und den perfekten Weihnachtsabend auseinander. Humorvoll unterlegt, regt das Buch zum Nachdenken an und lässt sich dennoch leicht und locker lesen.