Symbolische Politik wird sehr kontrovers beurteilt, doch die meisten Beobachter konzentrieren sich auf Akteure, Inhalte und Darstellungsformen. Ralph Sartor fragt hingegen, ob symbolische Politik das Bild von Politik in unseren Köpfen prägt und ob Politikvermittlung vom Publikum als Kommunikation politischen Geschehens oder als Politikersatz aufgefaßt wird. Eine empirische Beantwortung dieser Fragen setzt ein tragfähiges theoretisches Konzept voraus, und da dieses bislang nicht vorlag, hat der Autor zunächst dieses Defizit behoben. Es sei vorweggenommen, daß ihm dieses auf durchweg hohem Niveau gelungen ist und daß er die Theorie bildung auf diesem Gebiet ein gutes Stück weitergebracht hat. Um den Blick auf die vielfältigen Varianten symbolischer Politik nicht normativ zu verstellen, definiert er symbolische Politik ganz allgemein ,als Stellvertreter für ei nen Ausschnitt der politischen Wirklichkeir, die es tatsächlich geben kann oder auch nicht. Entscheidend für ihre Funktionensind aus rezeptionstheoretischer Sicht weniger ihre Erscheinungsformen, die dahinterstehenden Intentionen oder ihr Wahrheitsgehalt, sandem ihre Zuordnung und Bewertung durch die Adressaten, auch wenn sie in ständiger Wechselwirkung mit allen anderen Faktoren massen medialer Prozesse stehen. Statt der theoretisch unbefriedigenden Kategorien ak tive und passive Rezeption unterscheidet er dabei explorative und habituelle Vor gänge und spielt fast alle erdenklichen Möglichkeiten richtiger oder falscher Zu ordnungen des Ursprungs symbolischer Politik, ihrer Bewertung als Politik- oder Selbstdarstellung sowie der Reduktion von Kommunikationen auf Handlungen seitens der Adressaten durch, und zwar unter Berücksichtigung einer Fülle inter venierender Variablen. Diesesmodelltheoretische Puzzle führt zu den zwei plausiblen Schlüssen, daß a) eine Gegenüberstellung von . Sein" und .
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