Serienmörder begehen das schlimmste Verbrechen, das ein Mensch einem anderen antun kann. Sie verstoßen gegen das plausibelste Gebot: Du sollst nicht töten doch sie tun es, immer wieder. Dennoch, oder gerade deshalb, sind sie besonders im Film zu Kultfiguren geworden: Freddy, Jason, Michael Myers oder Leatherface wecken unsere Schau-Lust am Bösen. Doch seit den 1990er Jahren entstanden Filme, in denen Gut und Böse nicht mehr klar in Opfer und Täter aufgeteilt ist. Die Killer erscheinen immer menschlicher und sympathischer. Karsten Kriesel untersucht anhand von drei exemplarischen Filmen Inszenierungsstrategien, die diesen Effekt beim Zuschauer erreichen: Monster (2002) versucht den authentischen Fall von Aileen Wuornos melodramatisch nachzuvollziehen. Natural Born Killers (1994) führt selbstreflexiv vor, wie sensationsgierige Medien Massenmörder zu Superstars machen. In Hannibal (2000) tritt einer der bekanntesten und faszinierendsten Serienmörder in Film und Literatur auf. Karsten Kriesel zeigt, wie es Filmen gelingen kann, Sympathien so zu steuern, dass das Herz des Zuschauers für den Killer schlägt.