Paul Sachers Existenz ist von seiner ältesten Tochter als 'fünfzig Leben voller Geheimnisse' beschrieben worden. Dirigent, Musiker, Mäzen, Geschäftsmann, Innovator - all das ist Sacher gewesen. Wie würde er sich selbst beschreiben? 'Bezeichnen Sie mich nicht als Geschäftsmann. Ich war nie Geschäftsmann. Ich konnte zwar gute Geschäfte machen. Doch der Mittelpunkt meines Lebens ist Musik. Das ist mein Leben: Ich bin ein Dirigent.' Paul Sacher - Auftraggeber und Freund von Komponisten wie Béla Bartók, Paul Hindemith, Arthur Honegger, Richard Strauss und Igor Strawinsky. Ein Mann, ein Pionier, der seine Visionen zielstrebig verfolgte und dank seines eisernen Willens auch umsetzte, und dessen persönliche Geschichte, musikalische Leidenschaft und wirtschaftliche Entscheidungen das Leben unzähliger Menschen prägten.Fünfzehn Jahre arbeitete Lesley Stephenson mit Paul Sacher zusammen, der sie zum Schreiben seiner Biografie ermunterte. In vielen Gesprächen gab ihr Sacher Einblick in seinenWerdegang, seine Überlegungen und in seine Träume, und er verschaffte ihr Einsicht in Hunderte von Fakten und Akten, die selbst Freunden nicht bekannt waren.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
In einer sehr inhaltsreichen Rezension befasst sich Peter Hagmann mit einer Biografie über den Dirigenten, Industriellen und Kulturschaffenden Paul Sacher, die von seiner langjährigen Übersetzerin verfasst wurde. Dass sich Sacher und Stephenson gut kannten ist für den Rezensenten dabei eine zweischneidige Angelegenheit. Einerseits habe die Autorin zwar sehr von Gesprächen und dem Zugang zu Sachers Privatarchiv profitiert. Andererseits jedoch neigt Stephenson nach Hagmanns Auffassung bisweilen zu sehr dazu, diese Freundschaft - quasi als Kompetenznachweis - zu betonen. Kritik bei Stephenson erscheint ihm daher auch bisweilen wie ein betonter Versuch, Distanz zu schaffen. Dabei nehme sie jedoch manchmal Urteilsbildungen vorweg, die Hagmann lieber dem Leser selbst überlassen hätte. Doch insgesamt findet er das Buch durchaus spannend zu lesen, zumal man auch Dinge über Sacher erfahren könne, die bisher kaum zur Sprache gekommen sind, etwa was sein durchaus bewegtes Privatleben betrifft. Dass Stephenson dabei mit großer Diskretion vorgeht, gehört für Hagmann zu den vielen Stärken des Buchs. Lediglich das "künstlerische Wirken Sachers" kommt in dem Band seiner Ansicht nach zu kurz. Auch ein Namensregister wäre hilfreich gewesen, findet Hagmann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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