Simon b. Isaak gehörte zu den bedeutendsten jüdischen Dichtern liturgischer Poesie des 10. und 11. Jahrhunderts. Seine Kompositionen, die bis heute im Gebetbuch (Mahsor) enthalten sind, bilden ein wichtiges Zeugnis für die literarische Blüte der Mainzer Juden vor den Kreuzzügen. Sie sind eine wichtige Quelle zum geistigen Selbstverständnis dieser bedeutenden mittelalterlichen Gemeinde und auch in liturgischer und religionswissenschaftlicher Hinsicht aufschlußreich. Den Anlässen gemäß behandelt der Dichter heilsgeschichtliche Themen, Torah und Offenbarung und die Königsherrschaft Gottes. Die kommentierte Übersetzung macht die sprachlich schwierigen Dichtungen zugänglich und zeigt das Netz von Anspielungen auf biblische Texte und ihre traditionelle Auslegung.