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When Arab Spring swept the region, Syria's President Bashar al-Asad thought that he was safe. Over the previous five years, the moderate opposition had been crushed. Unlike Tunisia, Egypt, Yemen, and Libya, Syria had taken an anti-US stance since the US invasion of Iraq in 2003. Syrians were used to living under sanctions and being called "terrorists." Asad told movie stars Brad and Angelina when they visited Damascus that he did not need personal security, because ordinary Syrians were protecting him. The Syrian president was convinced that Syrians loved him. And not only Syrians. Vogue…mehr

Produktbeschreibung
When Arab Spring swept the region, Syria's President Bashar al-Asad thought that he was safe. Over the previous five years, the moderate opposition had been crushed. Unlike Tunisia, Egypt, Yemen, and Libya, Syria had taken an anti-US stance since the US invasion of Iraq in 2003. Syrians were used to living under sanctions and being called "terrorists." Asad told movie stars Brad and Angelina when they visited Damascus that he did not need personal security, because ordinary Syrians were protecting him. The Syrian president was convinced that Syrians loved him. And not only Syrians. Vogue agreed in its March 2011 puff piece that described Asad's wife as a "rose in the desert." What of Syrian naysayers? Asad counted on his ruthless and all-seeing mukhabarat to keep them in line. Tackling politics, society, religion, and economy, "Syria - A Decade of Lost Chances" explores the eleven years of Asad's rule between the clampdown on Damascus Spring in 2001 and the challenge of escalating street protests in the wake of the Arab Spring in 2011 and 2012. Author Carsten Wieland interviewed the major opposition figures year by year over this decade. A valuable complement to the growing body of indigenous reporting (youtube videos, blog commentary), "Syria - A Decade of Lost Chances" provides context and expert insight that reveals the essential struggle and untold barbarity unfolding here in what Syrian government tourist brochures call "the cradle of civilization."
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Autorenporträt
Carsten Wieland (PhD) is a diplomat with the German Foreign Office. He has worked as a political consultant, analyst, author, and journalist. He spent several years in the Middle East, including two years in Syria and speaks fluent Arabic. He has published numerous articles and books on Syria and the Levant. Wieland also has worked at the Goethe Insitute in Cairo and Munich. This book is based on Weland's decade-long research as a scholar and does not represent the assessments of any institution.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.07.2013

Syrien - das schlechteste Szenario siegt
Carsten Wieland zeigt, wie Assads verpasste Chancen in den Bürgerkrieg mündeten

Jedes große Thema löst eine Flut von Veröffentlichungen aus. Beim Bürgerkrieg in Syrien ist es nicht anders. Nicht immer fällt es leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen. Im Fall Syriens erfüllt eine Monographie indes bereits die Voraussetzungen, um auch über den Tag hinaus ein Standardwerk zu bleiben: Carsten Wieland hat in seiner Monographie zu dem "Jahrzehnt der verpassten Gelegenheiten", die in Syrien dem blutigen Bürgerkrieg vorausgegangen ist, keine hektische Momentaufnahme vorgelegt, sondern eine gründliche - und dennoch sehr lesbare - Analyse der politischen Kultur und gesellschaftlichen Strömungen des Landes, das er seit 1999 über zwei Jahrzehnte immer wieder besucht hat und in dem er auch lebte.

In 14 Essays zeigt Wieland, dass sich das Regime von Baschar al Assad, der im Jahr 2000 seinen Vater Hafez al Assad beerbt hat, als unfähig erwies, sich zu reformieren. Das Buch besticht durch eine Fülle von Details, die nicht ermüden und stets den Ausbruch der Tragödie im Blick haben. Die Schilderungen leben von den zahlreichen Kontakten, die Wieland seit vielen Jahren zu - überwiegend oppositionellen - Gesprächspartnern pflegt. Häufig zu Wort kommt Michel Kilo, einer der führenden Intellektuellen Syriens. Er hatte lange an die Demokratisierung Syriens geglaubt. Nur wenige Monate vor dem Beginn der Proteste hatte er aber resigniert und nur noch gehofft, zumindest den Weg für künftige Generationen geebnet zu haben. Dann gingen die friedlichen Proteste durch die gewaltsame Niederschlagung in einen blutigen Konflikt über.

Das Syrien, das er und viele andere über Jahrzehnte gekannt haben, habe inzwischen aufgehört zu existieren, schreibt Wieland. Nach einer Herrschaft von einem Jahrzehnt hinterlasse Baschar al Assad ein Land in Ruinen, mit einer zerstörten Moral und einem zerstörten gesellschaftlichen Gefüge, das vielleicht gar nie mehr zusammengefügt werden könne. Dabei habe Assad liberal und unideologisch begonnen. In der Maschine der Macht sei er aber zu einem Opportunisten geworden. Wieland, der fließend Arabisch spricht, beschreibt, wie die überwiegend linke Opposition, die Panarabisten und Reformkommunisten umfasst, Assad über Jahre die Hand ausgestreckt hat, ohne dass dieser sie angenommen habe. Anstatt sich zu öffnen, sei Syrien zu einem von den Geheimdiensten und Neureichen beherrschten Land geworden, zitiert Wieland den Oppositionellen Kilo.

Aufschlussreich sind neben dem Kapitel zur widersprüchlichen Person Assads auch die Essays über die Säulen der Macht, über den sich verschlechternden Leistungsausweis des Regimes, den syrischen Säkularismus sowie den Bankrott der baathistischen Staatsideologie. Dass der Dschihadismus nie Teil des syrischen Denkens war, zeigt Wieland anhand der Popularität Che Guevaras bei der syrischen Jugend, gegen den ein Bin Ladin stets chancenlos war. Wieland verhehlt an keiner Stelle seine Sympathie für die Opposition und deren Intellektuelle. Seine Monographie überzeugt aber auch deshalb, weil er nicht einer gefälligen Schwarzweißmalerei verfällt, sondern auch die positiven Errungenschaften des Regimes würdigt: etwa die Rolle der Frau oder die Freiheiten für die religiösen Minderheiten.

Überzeugend legt Wieland dar, dass der Bürgerkrieg hätte vermieden werden können, hätte Assad auf die ersten Proteste mit Reformen geantwortet. Damals habe niemand seinen Sturz gefordert. Vielmehr wollten die Menschen die Willkür der Sicherheitskräfte und die Korruption beenden, sie wollten gleiche Chancen und soziale Gerechtigkeit. Die Syrer hatten für diese Missstände nicht Assad verantwortlich gemacht, sondern die Mächtigen unter ihm.

Wieland beschreibt, wie die Demonstranten zunächst auf den Westen gesetzt hatten. Als der amerikanische Botschafter Robert Ford im Juli 2011 die Stadt Hama besuchte, riefen die Menschen "Wir wollen den Sturz des Regimes" und grüßten ihn mitRosen und Olivenzweigen. Demonstranten in Idlib wünschten die Rückkehr der mutigen Politik des amerikanischen Präsidenten George W. Bush und Hilfe aus dem Westen. Sie blieb aus.

Von den fünf Szenarien, die Wieland am Ende seines Buchs entwirft, hat sich jenes mit der Überschrift "Chaos und Bürgerkrieg" durchgesetzt. Eingetreten ist, was das Regime vorgab, unter dem Motto verhindern zu wollen "Wir und die Stabilität - oder der Islam und das Chaos". Wieland schließt mit einem düsteren Ausblick: Sollte dieses Szenario unverändert die Oberhand behalten, werde das kommende Jahrzehnt sehr viel schlechter sein als Assads Jahrzehnt vor dem Ausbruch des Konflikts.

RAINER HERMANN

Carsten Wieland: Syria. A Decade of Lost Chances. Repression and Revolution from Damascus Spring to Arab Spring. Cune Press, Seattle, 2012, 336 Seiten, 16 Euro.

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